Seit über 70 Jahren stehen wir in der Urologischen Klinik den Menschen in der Stadt und der Region Hannover in der Behandlung von Erkrankungen der Nieren, der Harnwege, der Blase, der Prostata und der männlichen Geschlechtsorgane zur Seite.
Mit einem interprofessionellen Team behandeln wir jedes Jahr rund 1.700 Patienten auf unserer Station und etwa 5.000 Patienten ambulant. Gemeinsam bieten wir eine moderne und kompetente Spitzenversorung in der Behandlung aller urologischer Krankheitsbilder. Dabei ist uns die individuelle Zuwendung und menschlicher Nähe zu unseren Patienten sehr wichtig.
Zusammen mit unserer Strahlentherapie betreuen wir unsere an Prostatakrebs erkrankten Patienten durch das Prostatazentrum im Friederikenstift, das 2009 als zweites Prostatakarzinomzentrum in Niedersachsen durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert worden ist.
Klinik für Urologie
Sekretariat Priv.-Doz. Dr. Conrad
Tel. 05 11 129-2341
Fax 0511 129-2406
Klinik für Urologie

Das Leistungsspektrum der Urologischen Klinik
Diagnostik und Therapie
Die meisten unserer Patienten kommen zur operativen Behandlung von urologischen Erkrankungen zu uns. Neben Operationen aller Größenordnungen und Schwierigkeitsgrade führen wir aber auch die berührungsfreie Zertrümmerung von Harnsteinen (ESWL) und nichtoperative Behandlungen wie Chemotherapien und Schmerztherapien bei urologischen Tumorerkrankungen sowie medikamentöse Behandlungen bei schweren Infektionen der Harnwege durch.
Das Ziel unserer Behandlung ist es, höchste Kompetenz in allen Bereichen der Therapie unseren Patienten zukommen zu lassen. Wir legen daher besonders großen Wert auf die Kooperation mit den Spezialisten der anderen Fachabteilungen unseres Hause. Abgerundet wird dieses Angebot durch eine engagierte Physiotherapie, einen Schmerz- und Palliativdienst und spezialisierte Stomatherapeut*innen, die Sie auch ambulant weiterbetreuen können, so dass wir Ihnen eine umfassende medizinische Betreuung anbieten können.
Diagnostik und Therapie von urologischen Tumorerkrankungen
Der Großteil unserer Patienten muss wegen einer urologischen Tumorerkrankung bei uns stationär behandelt werden.
Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Seit der Einführung des PSA-Wertes in die Vorsorge werden über 80 % der Tumoren so frühzeitig erkannt, dass sie durch eine Operation oder eine Strahlentherapie behandelt und potentiell geheilt werden können. Noch vor 20 Jahren wurden dagegen über 80% der Prostatakarzinome erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Im Friederikenstift bieten wir In Kooperation mit der Strahlentherapie unseres Hauses alle modernen Behandlungsmethoden des lokalisierten Prostatakarzinoms an.
Radikale Prostatektomie
Die Radikaloperation der Prostata ist die Standardbehandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms mit den größten Erfahrungen über den Langzeitverlauf der so behandelten Patienten. Bezüglich der Wahrscheinlichkeit einer Heilung wird sie von keiner anderen Therapieoption übertroffen. Bei organbegrenztem Tumor liegt die Wahrscheinlichkeit der dauerhaften Heilung nach radikaler Prostatektomie bei etwa 90 %. Durch ständige Perfektionierung der Operationstechnik ist dieser Eingriff heute zu einer wenig belastenden Operation geworden.
Die früher als Nebenwirkung gefürchtete Inkontinenz tritt heute - wenn überhaupt - meist nur noch in den ersten Wochen nach der Operation und in oft nur geringem Maße auf, bildet sich aber bei etwa 90 % der Patienten wieder vollständig zurück. Bei fortgeschrittenen und aggressiveren Tumoren ist eine Entnahme aller Lymphknoten in der nähe der Prostata notwendig, bei frühen Tumoren aber unnötig. Wir entnehmen daher die Lymphknoten nur dann, wenn ein signifikantes Risiko einer Lymphknotenmetastasierung besteht. Dies ermitteln wir anhand eines von uns entwickelten und validierten Vorhersagealgorithmus (Literatur hierzu: Conrad et al., J. Urol. 1998Conrad et al., J. Urol 2002)
Nerverhaltende (potenzschonende) radikale Prostatektomie
Früher war die radikale Prostatektomie fast unweigerlich mit dem Verlust der Erektionsfähigkeit verbunden. Es ist das Verdienst des amerikanischen Urologen Dr. Patrick Walsh, eine Operationstechnik zum Erhalt der Gefäßnervenstränge, welche die Erektion steuern und die sehr dicht an beiden Seiten der Prostata verlaufen, entwickelt zu haben. Durch eine nerverhaltende Operationstechnik gelingt es in vielen Fällen, die Erektionsfähigkeit und damit die Potenz der Patienten nach radikaler Prostatektomie zu erhalten.
Wir wenden in der Urologischen Klinik des Friederikenstifts die von Prof. Dr. H. Huland an der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, der Ausbildungsklinik des Chefarztes Privatdozent Dr. S. Conrad, an vielen tausend Patienten perfektionierte Technik der Nerverhaltung an. Dabei führen wir zur extrem schonenden Behandlung der Nervenstränge den Eingriff mit der Lupenbrille bei 3,5-facher Vergrößerung durch. Blutende Gefäße werden ausschließlich mit Titanclips versorgt oder vernäht und nicht koaguliert, um eine Schädigung der empfindlichen Nervenäste zu vermeiden. Da das Prostatakarzinom, wenn es aus der Prostata herauswächst, oft als erstes in den Gefäßnervenstrang einbricht, kontrollieren wir noch während der Operation durch einen sogenannten Schnellschnitt, also durch eine mikroskopische Untersuchung durch unserer Kooperationspartner aus der Pathologie, ob der Tumor tatsächlich im Gesunden entfernt wurde. Dadurch können wir eine Nerverhaltung bei fast allen Patienten anstreben.
Der wichtigste Faktor, der die Ergebnisse der radikalen Prostatektomie bezüglich Tumorkontrolle, Kontinenz, Potenz und Nebenwirkungen für den Patienten beeinflusst, ist die Erfahrung des Operateurs mit der von ihm angewandten Methode. Welche Art der Prostataoperation bevorzugt wird, ist dagegen für den Operationserfolg nicht relevant. Da unsere Prostataoperateure langjährige Erfahrungen mit der offenen nerverhaltenden Operationstechnik an jeweils mehr als 1000 Patienten sammeln konnten, haben wir uns bewusst gegen die Einführung einer robotischen Operationstechnik und für die laufende Perfektionierung unserer offenen Operation entschieden.
Brachytherapie der Prostata
Eine Alternative zur Radikaloperation beim lokalisierten Prostatakarzinom ist die Brachytherapie der Prostata, das bedeutet die Bestrahlung der Prostata durch in das Gewebe der Prostata eingebrachte Strahlenquellen, Die verwendete Strahlung ist intensiv, aber nur kurzreichend, sodass umliegende Gewebe effektiv vor Strahlennebenwirkungen geschützt sind. Im Friederikenstift führen wir seit dem Sommer 2004 in Kooperation mit unserer Strahlentherapie unter der Leitung von Frau Dr. M. Blach (Link) die Brachytherapie in Form der Afterloading-Brachytherapie, auch High-Dose-Rate-Brachytherapie (HDR-Brachytherapie) genannt, durch. Bei diesem Verfahren wird die Prostata in einer kurzen Narkose vom Damm aus an genau vorberechneten Stellen unter Ultraschallkontrolle mit Hohlnadeln punktiert, durch die dann ein radioaktiv strahlender Draht in das Organ gebracht wird und an definierten Haltepunkten eine vorberechnete Zeit von wenigen Sekunden verweilt. Am Ende der Behandlung wird, im Gegensatz zur Brachytherapie mit Seeds, die Strahlenquelle aus dem Körper entfernt.
Wir führen die Brachytherapie zweimal im Abstand von einer Woche durch, gefolgt von einer ambulanten Aufsättigungsbestrahlung über etwa 5 Wochen. Dadurch eignet sich diese Therapie auch zur Behandlung von Prostatakarzinomen mit aggressiveren Tumorcharakteristika wie einer Differenzierung mit Gleason-Grad 4 oder mit einem PSA-Wert über 10 ng/ml. Eine Inkontinenz nach Brachytherapie ist extrem selten, eine Minderung der Erektionsfähigkeit kann aber auch mach einer Brachytherapie durch Strahlenwirkung auf das Gefäßnervenbündel auftreten. Andere mögliche Nebenwirkungen sind strahlenbedingte Reizungen von Blase und Darm mit häufigem, gelegentlich drangartigem oder schmerzhaftem Wasserlassen und häufigerem Stuhlgang oder Durchfällen. Für die Brachytherapie darf die Größe der Prostata ein gewisses Maß nicht überschreiten, da sie sonst vom Damm aus nicht ausreichend erreichbar ist. Sie darf auch nicht die Blasenentleerung behindern, da es sonst bei einer Schwellung des Organs nach der Brachytherapie zu einer Harnverhaltung kommen kann. Wenn Sie sich für eine Brachytherapie entscheiden, sollte also eine prästationäre Abklärung der Eignung erfolgen. Bitte vereinbaren Sie hier für einen Termin unter hier bitte den passenden Link zu unserem Sekretariat einfügen und kommen Sie mit einer vollen Blase, damit wir die Stärke des Harnstrahls messen können.
Perkutane Strahlentherapie der Prostata
Die Bestrahlung der Prostata von außen ist eine weitere seit vielen Jahren etablierte Behandlungsmethode des lokalisierten Prostatakarzinoms. Sie kann als Alternative zur Operation in allen Stadien, ggf. auch in Kombination mit einer Hormontherapie, angewendet werden und ist auch eine Alternative für Patienten, denen eine Operation oder Narkose nicht zugemutet werden kann oder die die Nebenwirkungen der Radikaloperation fürchten, für eine Brachytherapie aus den oben genannten Gründen, z. B. bei zu großer Prostata oder bei einer Behinderung der Blasenentleerung, aber nicht geeignet sind. Die perkutane Strahlentherapie wird in unserem Prostatazentrum durch die Abteilung für Strahlentherapie in Kooperation mit der Urologischen Klinik durchgeführt, Die Anmeldung und Therapieplanung erfolgt über die Abteilung für Strahlentherapie.
Auch beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom gibt es für den betroffenen Mann viele Behandlungsmöglichkeiten, die wir im Friederikenstift anbieten:
Hormontherapie
Durch medikamentöse Hemmung der Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron, in der Regel durch Depot-Spritzen die alle 1 bis 3 Monaten gegeben werden müssen, kann das Prostatakarzinom oft über viele Jahre zum Stillstand gebracht werden, ohne allerdings eine vollständige Vernichtung der Tumorzellen zu bewirken. Die Hormontherapie ist daher die optimale Behandlung für Patienten mit fortgeschrittenem Karzinom und für Patienten mit einer Lebenserwartung von weniger als etwa 10 Jahren und solchen, denen die Nebenwirkungen der oben genannten Therapieformen des lokalisierten Prostatakarzinoms nicht zugemutet werden können. Die Hormontherapie erfolgt in aller Regel in der Praxis ihres behandelnden Urologen.
Wenn sich das Prostatakarzinom nach oft langjähriger Behandlung durch eine hrmontherapie durch diese nicht mehr ausreichend kontrollieren lässt, spricht man von einemkastrationsresistenten Karzinom. Hier haben sind erst in den letzten Jahren erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten entwickelt worden.
Chemotherapie
Seit Anfang des Jahrtausends gibt es effektive chemotherapeutische Behandlungen für das metastasierte Prostatakarzinom für Patienten, bei denen die Hormontherapie nicht mehr wirksam ist. Solche Behandlungen, zum Beispiel mit Docetaxel (z. B. Taxotere ®), werden in unserer Klinik in Kooperation mit der Onkologie der Klinik für Innere Medizin begonnen und können in vielen Fällen auch ambulant bei Ihrem Urologen oder bei unseren Onkologischen Kooperationspartnern Dr. Zander und Dr. von der Heyde, Onkologie am Raschplatz (Link), fortgesetzt werden. Nach versagen von Doceetaxel ist das Chemotherapeutikum Cabazitaxel (Jevtana®) in der Zweitlinienbehandlung noch effektiv.
Seit kurzem gibt es vor oder nach Chemotherapie Alternativen in Form von Medikamenten, die noch einmal in die Wirkung der männlichen Hormone eingreifen. Durch Abirateron (Zytiga®) und Enzalutamid (Xtandi®) kann mit wenig Nebenwirkungen eine weitere Lebensverlängerung erreicht werden. Nach Empfehlung so einer Tablettenbehandlung kann Ihnen diese Ihr Urologe verschreiben.
Strahlentherapie von Knochenmetastasen
Knochenmetastasen führen beim Patienten mit Prostatakarzinom oft zu starken Schmerzen. Eine Bestrahlung dieser Metastasen oder eine Behandlung des gesamten Skelettes durch Injektion von Radionukliden durch unsere Strahlentherapie zusätzlich zu den oben genannten Behandlungsmaßnahmen kann diese Schmerzen lindern und die Gefahr von Knochenbrüchen im Metastasenbereich vermindern. Ein neuer Therapieansatz, der vor kurzem zugelassen wurde, ist die Injektion von strahlenden Radium-Partikeln, die nicht nur die Symptome behandeln, sondern auch das Überleben signifikant verlängern können. In der Nuklearmedizin unseres Hauses als Kooperationspartner unseres Prostatazentrums können Sie auch diese Therapie erhalten.
Therapieentscheidung
Zur Entscheidungsfindung über die beste dieser Therapiealternativen treffen sich alle Kooperationspartner wenigstens einmal monatlich in einer posttherapeutischen Konferenz. Die Empfehlungen dieser erläutern wir Ihnen gerne und ausführlich in einem Gespräch.
Schmerztherapie
Ein wesentliches Behandlungsziel beim metastasierten Prostatakarzinom ist die Schmerzfreiheit des Patienten. Hierzu bedarf es einer kompetenten medikamentösen Schmerztherapie, die wir in der Urologischen Klinik in Kooperation mit den Spezialisten unseres Schmerzdienstes und unseres Palliativdienstes verwirklichen.
Transurethrale Resektion des Blasentumors (TURB)
Oberflächliche Blasenkarzinome können ohne Schnitt endoskopisch durch die Harnröhre operiert werden, in dem sie mit einer elektrischen Schlinge mit Hochfrequenzstrom reseziert werden. Je nach Tumorstadium kann es sein, dass wir Ihnen zu einer Nachresektion einige Wochen nach dem ersten Eingriff raten.
Photodynamische Diagnostik mit ALA (5-Aminolaevulinsäure)
Durch TURB sind oberflächliche Blasentumoren praktisch immer heilbar. Das Problem dieser Tumoren besteht darin, das sie in etwa 50 % an anderer Stelle der Blase wieder auftreten. Dieses Risiko lässt sich verringern, wenn kleinste Zweittumoren und Tumorvorstufen während der TURB erkennbar gemacht und gleich mitbehandelt werden können. Hierfür wenden wir in der Urologischen Klinik bereits seit mehreren Jahren während der TURB bei Risikopatienten für ein Tumorrezidiv die photodynamische Diagnostik an. Dazu wird kurz vor der Operation über einen dünnen Katheter eine Lösung eines Fluoreszenzfarbstoffes (5-Aminolaevulinsäure) in die Blase instilliert, der sich in den Tumorzellen und deren Vorstufen anreichert, sodass während des Eingriffes bei Verwendung eines speziellen Blaulichtes die Tumoren rot fluoreszierend leuchten.
Damit werden auch kleinste Veränderungen sichtbar, die unter normalem weißem Licht leicht übersehen werden könnten.
Mitomycin-Frühinstillation
Die lokale Gabe von Chemotherapeutika und immunstimulierenden Substanzen über einen Katheter in die Blase führt zu einer signifikanten Senkung der Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens oberflächlicher Blasenkarzinome. Diese Behandlung wird schon seit vielen Jahren erfolgreich in den nachsorgenden urologischen Praxen durchgeführt. In den letzten Jahren hat sich aber auch gezeigt, dass die einmalige Gabe des Chemotherapeutikums Mitomycin C in den ersten Stunden nach TURB die Rate des Wiederauftretens von Tumoren weiter günstig beeinflussen kann. Wir führen deshalb diese so genannte Frühinstillation bei allen Patienten mit erhöhtem Rezidivrisiko im Anschluss an die TURB durch.
Ist das Blasenkarzinom weiter fortgeschritten, erreicht es also wenigstens die Muskelschichten der Harnblase, dann führt eine alleinige TURB in der Regel nicht zur Heilung. Diesen Patienten bieten wir die folgenden Therapieoptionen an:
Radikale Cystektomie
Die radikale Entfernung der Harnbase und der Lymphknoten des Beckens ist ein großer Eingriff, aber er erlaubt selbst bei fortgeschrittenem Blasenkarzinom in vielen Fällen eine Heilung, Wenn immer dem Patienten zumutbar empfehlen wir daher beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom die radikale Cystektomie. Wenn die Blase entfernt wird, muss der Urin auf anderem Wege abgeleitet werden. Hierfür bieten wir unseren Patienten verschiedene Möglichkeiten an:
- Neoblase
Die eleganteste Form der Harnableitung mit der besten Lebensqualität für den Patienten nach Cystektomie ist die Konstruktion einer neuen Blase („Neoblase“) aus Darmanteilen, die wir anstelle der entfernten Blase an die Harnröhre anschließen. Diese Form der Harnableitung erlaubt dem Patienten eine weitgehend normale Entleerung des Urins ohne einen künstlichen Ausgang oder einen Urinbeutel. Gelegentlich (tagsüber in etwa 10 %, nachts in etwa 20 % der Patienten) beklagen Patienten mit Neoblase allerdings eine meist leichte Inkontinenz. Frauen mit Neoblase haben darüber hinaus manchmal ein Problem, ihre Neoblase gut zu entleeren und müssen sich manchmal selbst katheterisieren. - Pouch
Kommt ein Anschluss an die Harnröhre zum Beispiel aufgrund einer Tumorinfiltration nicht in Frage, können wir trotzdem als Blasenersatz ein Reservoir aus Darmanteilen (einen so genannten Pouch) bilden und dieses dann über ein kontinentes, also urindichtes Ventil, welches zum Beispiel aus dem Wurmfortsatz des Blinddarmes konstruiert werden kann, mit einem künstlichen Ausgang verbinden. Diesen Ausgang versenken wir meistens, nach außen nicht sichtbar, im Bauchnabel. Patienten mit einem Pouch entleeren diesen durch Einführen eines Katheters. Die Stomatherapeutinnen unseres Hauses stehen Ihnen nicht nur während des stationären Aufenthaltes zur Beratung und zum Training zur Verfügung, sondern betreuen Sie auf Wunsch auch ambulant nach Ihrer Entlassung.
- Ileum conduit
Die Anlage einer Neoblase oder eines Pouches ist eine sehr aufwendige Operation, die nicht allen Patienten zusätzlich zur radikalen Cystektomie zugemutet werden kann. Daher ist für einige Patienten eine inkontinente Harnableitung die beste Lösung nach Cystektomie. Hierbei hat sich das Ileum conduit besonders bewährt, bei dem der Urin aus beiden Harnleitern über ein Dünndarmsegment und ein Stoma im rechten Unterbauch in einen Stomabeutel fließt. Die Versorgung mit einem Ileum conduit ist weniger aufwendig, sicher und zuverlässig. Das Training des Umgangs mit dem Stoma übernehmen auf Station unsere Stomatherapeutinnen, die Sie auch nach der Entlassung gerne weiter betreuen.
Strahlentherapie der Harnblase
Patienten, denen die Belastung einer radikalen Entfernung der Blase nicht zugemutet werden kann, bieten wir eine Strahlentherapie der Harnblase an, die von der Abteilung für Strahlentherapie in Kooperation mit der Urologischen Klinik durchgeführt wird
Chemotherapie
Ist es bereits zu Fernmetastasen gekommen oder finden sich bei der radikalen Cystektomie Lymphknotenmetastasen, empfehlen wir eine Chemotherapie. Diese führen wir selbst oder in Kooperation mit der Onkologie der Klinik für Innere Medizin durch.
Palliativtherapie
Wenn das Ziel der Behandlung eines fortgeschrittenen Blasenkarzinoms nicht mehr die Heilung vom Tumor sein kann, sondern die Linderung von Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität, dann binden wir den Palliativdienst unseres Hauses in die Behandlung ein. Eine eigene Palliativstation im Friederikenstift ist dafür da, in so einer Behandlungssituation unseren Patienten ein Optimum an Lebensqualität trotz ihrer Tumorerkrankung zu bieten.
Radikale Tumornephrektomie
Die Radikaloperation des Nierentumors, der befallenen Niere und der Lymphknoten ist heute immer noch die beste Therapie, wenn bösartige Nierentumoren eine Größe von etwa 4 cm im Durchmesser überschreiten
Nierenerhaltende Operationen
Durch die modernen Ultraschallgeräte werden Nierentumoren heute in immer früheren Stadien entdeckt. Ist der Tumor noch kleiner als 3,5 bis 4 cm, ist die Heilungschance bei einen nierenerhaltenden Operation genauso gut wie nach einer Radikaloperation, Wir führen deshalb bei diesen Tumoren eine Teilresektion des Tumors aus der betroffenen Niere durch und können dadurch den gesunden, tumorfreien Teil dieser Niere erhalten. Bei Patienten mit nur einer Niere versuchen wir natürlich auch bei größeren Tumoren, nierenerhaltend zu operieren.
Immuntherapie
Bei metastasierten Nierentumoren prüfen wir, ob eine Immuntherapie z. B. mit Interferon oder Interleukin ggf. sinnvoll ist und leiten eine solche Behandlung auch ein.
Palliativtherapie
Steht die Behandlung von Beschwerden wie beispielsweise Metastasenschmerzen und die Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkarzinom im Vordergrund, dann binden wir den Palliativdienst unseres Hauses in die Behandlung ein. Eine eigene Palliativstation im Friederikenstift ist dafür da, in so einer Behandlungssituation unseren Patienten ein Optimum an Lebensqualität trotz ihrer Tumorerkrankung zu bieten.
Ablatio testis
Die radikale Entfernung des betroffenen Hodens steht an erster Stelle in der Behandlungsfolge. Wir führen in Einzelfällen bei Patienten mit nur einem Hoden auch Tumorentfernungen unter Erhalt des nicht betroffenen Hodengewebes durch. Um die Hodenentfernung möglichst wenig sichtbar zu machen, bieten wir unseren Patienten in derselben Operation auch die Implantation einer Silikon-Hodenprothese an. Eine Gewebeprobe des gesunden Hodens bei der Operation ist heute Standard, um Vorstufen (testikuläre intraepitheliale Neoplasie) rechtzeitig zu entdecken, aus denen sich sonst im Laufe von Jahren ein Tumor in diesem noch gesunden Hoden entwickeln kann.
Retroperitoneale Lymphadenenktomie
Die Lymphknoten um die großen Blutgefäße des Bauches sind die ersten Orte einer Tumorstreuung. Deshalb kann es abhängig vom Tumorstadium notwendig sein, diese Lymphknoten operativ zu entfernen. Wenn immer möglich erfolgt diese Operation heute sparsam („modifiziert“) und unter Schonung der in der Nähe verlaufenden Nervenäste, denn diese sind für die Steuerung des Samenergusses notwendig und behalten heute in den meisten Fällen ihre Funktion.
Chemotherapie
Bei fortgeschritteneren Hodentumoren, in einzelnen Fällen aber auch in frühen Stadien, ist eine Chemotherapie angezeigt. Die üblichen Therapieschemata erzielen heute selbst bei fortgeschritteneren Tumoren Heilungsraten von bis über 90 %. Die Chemotherapie führen wir in der Urologischen Klinik des Friederikenstiftes durch und kooperieren dabei mit den onkologischen Kollegen im Zentrum für Innere Medizin.
Strahlentherapie
Besonders bei einer Form des Hodentumors, nämlich beim Seminom, ist die Strahlenbehandlung der Lymphknoten im Bauchraum die Therapie der Wahl. Diese erfolgt durch die Strahlentherapie unseres Hauses. Bei testikuläre intraepitheliale Neoplasie kann eine Bestrahlung des Hodens diese Vorläuferzellen des Hodentumors effektiv abtöten, die hormonproduzierenden Zellen aber erhalten.
Weitere Behandlungsfelder in unserer Urologischen Klinik
Wenn Medikamente nicht mehr ausreichen, um die Beschwerden einer gutartigen Prostatavergrößerung zu lindern, muss die Prostata operativ verkleinert werden. Dies ist heute meistens ohne Schnitt durch die Harnröhre mit einer transurethralen Resektion der Prostata (TURP) möglich. Dabei wird die Prostata mit einer elektrischen Schlinge und Hochfrequenzstrom von der Harnröhre her endoskopisch „ausgehobelt“ und die Gewebsspäne dann durch das Endoskop aus der Blase ausgespült.
Mit modernen Instrumenten und langjähriger Erfahrung, wie wir sie im Friederikenstift haben, ist diese Behandlung ausgesprochen komplikationsarm. Die Ergebnisse der TURP werden bisher von keiner der angebotenen Alternativen Behandlungstechniken wie Lasertherapie, Radio- oder Mikrowellentherapie erreicht. Nicht umsonst gilt die TURP als der „Gold-Standard“ in der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung.
Steine in den Nieren und den Harnwegen müssen heutzutage, anders als noch vor 20 Jahren, nur noch selten durch eine offene Operation behandelt werden. In den meisten Fällen genügt eine so genannte urologische Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL), also eine berührungsfreie Steinzertrümmerung von außen. Wir im Friederikenstift haben eine eigene moderne ESWL-Anlage, sodass wir diese Behandlung unseren Patienten täglich anbieten können. Die Ortung der Steine alternativ mit Röntgenbildern oder mit Ultraschall erlaubt eine optimale Ausrichtung der Therapie bei allen Steinarten.
In jüngster Zeit wurden allerdings minimalinvasive Therapieverfahren entwickelt, die alternativ zur ESWL angeboten werden. Für den Fall der ESWL können ambulante Behandlungen (in Kurznarkose) angeboten werden. Alle Fragen rund um den Behandlungsablauf beantwortet das Sekretariat des Chefarztes der Urologischen Klinik.
Nierensteine, die zu groß zur ESWL sind, extrahieren wir heute über einen knapp 2 cm langen Schnitt in der Flanke mit einem Endoskop im Sinne der „Schlüssellochchirurgie“.
Die orthopädische und unfallchirurgische Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
Durch eine modifizierte Anwendung des urologischen Lithotripter („Nierensteinzertümmerer“) können am menschlichen Bewegungsapparat mittels Stoßwellentherapie posttraumatische Knochenheilungsstörungen behandelt werden. Die hochenergetischen Stoßwellen sind bei der extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) nicht destruktiv, sondern regenerativ.
Die ESWT wird im DIAKOVERE Friederikenstift von unserem externen Kooperationspartner Dr. med. Frank Baetje angeboten.
Voruntersuchungen, Befundsichtungen und Terminvergaben erfolgen in seiner hannoverschen Praxis (2,5 km entfernt). Gleiches gilt für die Auseinandersetzungen bzw. Honorarkostenvoranschläge mit den Kostenträgern (Private Krankenversicherungen, Berufsgenossenschaften, Bundeswehr).
Eine ganze Reihe von urologischen Operationen können heute ohne stationäre Krankenhausaufnahme, das heißt als ambulante Operationen durchgeführt werden. Dazu zählen insbesondere:
- Operationen der Vorhaut und des Vorhautbändchens (Circumcisionen und Frenulotomien)
- Operationen bei Hodenhochstand (Orchidopexien)
- Operationen bei Hydrocelen (Wasserbrüchen) und Spermatocelen
- Operationen von Krampfadern am Hoden (Varikozelen) durch Verödung von einem kleinen Hodensackschnitt aus in örtlicher Betäubung (antegrade Sklerosierung) oder durch Unterbindung von einem Bauchschnitt aus in Vollnarkose (hohe Venenligatur)
- Korrekturen eines verengten Harnröhrenausganges (Meatusstenosen)
innere Schlitzung von Harnröhrenengen (Urethrotomia interna) - Blasenspiegelungen, z. B. mit Gewebeentnahmen oder mit Röntgenuntersuchung der Harnwege
- Einlage, Wechsel und Entfernung von Harnleiterstents und -schienen
- Laserbehandlungen bei genitalen Warzen (Condylomata accuminata)
Unsere ambulanten Operationen erfolgen zum größten Teil in unserem neuen ambulanten Operationszentrum im Friederikenstift Marienstraße, die Voruntersuchungen in der Urologischen Klinik im 3. Stock des Friederikenstifts Humboldtstraße.
Sollte sich während der Operation herausstellen, dass ein Eingriff doch die stationäre Nachbehandlung notwendig macht, kann der Patient jederzeit in unserer Klinik aufgenommen werden. Falls es nach einer ambulanten Operation zu Problemen kommt, ist Tag und Nacht ein diensthabender Urologe in der Klinik über die Notfallambulanz erreichbar.
Besonderen Wert legen wir bei unseren kleinen Patienten auf eine vernünftige Schmerzbehandlung nach der ambulanten Operation. Durch eine zusätzliche örtliche Betäubung zur Vollnarkose bleiben die Kinder in den ersten Stunden nach Vorhaut- oder Hodenoperationen schmerzfrei und erleben den Operationstag wenig traumatisch.
Die sicherste und auf Dauer schonendste Art der Verhütung ist die operative Unterbrechung der Samenleiter des Mannes. Wir führen diesen Eingriff je nach Patientenwunsch in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose als ambulante Operation durch. Die Kosten hierfür muss der Patient allerdings heute selbst tragen, da der Eingriff nicht mehr zum Leistungskatalog der Krankenkassen gehört.
Männer, bei denen nach der Sterilisation, zum Beispiel durch eine neue Partnerschaft, doch wieder ein Kinderwunsch besteht, können sich ebenfalls an uns wenden. Mit dem Operationsmikroskop gelingt uns eine Wiederverbindung der durchtrennten und unterbundenen Samenleiter in den allermeisten Fällen mit einer späteren Durchgängigkeit in etwa 85 % der Fälle.
In schwierigen Fällen profitieren wir auch von der Kooperation mit der Klinik für Plastische und Handchirurgie mit ihrer großen Erfahrung in mikrochirurgischen Operationstechniken. Auch die Kosten dieser Behandlung müssen allerdings in der Regel vom Patienten getragen werden.
ngen in der männlichen Harnröhre entstehen nach Verletzungen und Entzündungen, gelegentlich aber auch nach operativen Eingriffen. Die endoskopische Schlitzung dieser Engen ist zwar einfach und wenig belastend, führt aber in der Hälfte der Fälle zum Wiederauftreten der Enge.
Solche Patienten benötigen dann komplexe plastische Rekonstruktionen der Harnröhre.
Bei kurzstreckigen Engen entfernen wir das verengte Harnröhrensegment und verbinden die gesunden Harnröhrenenden miteinander, bei längeren Defekten ersetzen wir die Harnröhre durch gestielte Transplantate aus Penishaut und durch freie Mundschleimhauttransplantate.
Verletzungen und schwere Infektionen im Bereich des männlichen Genitales hinterlassen Defekte, die plastisch möglichst natürlich rekonstruiert werden müssen. In solchen Fällen führen wir die operative Behandlung unserer Patienten zusammen mit der Klinik für Plastische, Hand- und Mikrochirurgie durch und profitieren von der großen Erfahrung unserer Spezialisten in der Rekonstruktion von Haut- und Weichteildefekten.
Harnbabflussstörungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben: Es gibt angeborene Verengungen der Harnwege und erworbene Engen durch Entzündungen oder Bestrahlung. In diesen Fällen führen wir plastische Operationen zur Wiederherstellung des Harnabflusses durch.
Nicht selten kommt es aber auch bei Tumorerkrankungen der Gebärmutter, der Eierstöcke, des Darmes oder der Lymphknoten zu einer Abflussstörung des Urins aus den Nieren. Hier genügt oft eine endoskopische Behandlung durch Einlage von so genannten Doppel-J-Schienen oder –Stents, die den Harnabfluss sicherstellen. Die Platzierung solcher Stents kann meist im Rahmen einer ambulanten Operation erfolgen.
Die häufigsten angeborenen Fehlbildungen betreffen die urologischen Organe. Zum Glück sind viele dieser Fehlbildungen, zum Beispiel die Vorhautverengung (Phimose), der Hodenhochstand oder der angeborene Wasserbruch (Hydrocele), wenn sie einer Behandlung bedürfen, durch einen kleinen Eingriff gut zu korrigieren, den wir im Friederikenstift stets als ambulant Operation durchführen.
Auch Harntransportstörungen, oft durch Verengungen im Bereich des Harnleiterabganges und der Harnleitermündung, gehören zu den häufigen urologischen Fehlbildungen. Obwohl schon vor der Geburt angelegt, werden manche dieser Harntransportstörungen erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Die Mehrheit von ihnen bedarf nur der Kontrolle, bei Funktionsverschlechterung der betroffenen Niere oder bei Beschwerden führen wir die plastisch operative Therapie durch.
Harnwegsinfekte sind, besonders bei Frauen, eine sehr häufige und unangenehme Erkrankung. Viele Patientinnen, die sich in unserer Notfallambulanz vorstellen, haben Harnwegsinfektionen, die ambulant behandelt werden können. In einigen Fällen schwerer akuter Entzündungen z. B des Nierenbeckens oder der Prostata kann aber auch eine stationäre Therapie über einige Tage notwendig sein.
Mehr als die Hälfte aller älteren Patientinnen und wenigstens 10 % aller älteren Männer erleben zumindest gelegentlich einen unwillkürlichen Urinverlust, also eine Inkontinenz. Aus Schamgefühl sprechen viele Betroffene nicht mit Ihrem Arzt über dieses Problem, dabei gibt es heute viele effektive Behandlungsmöglichkeiten. Die häufigsten Ursachen einer Inkontinenz sind zum einen eine Schwäche des Schließmuskels, bedingt durch eine Senkung im Beckenbereich (Belastungsinkontinenz). Diese betrifft vor allen Dingen Frauen mittleren und höheren Alters, die Kinder geboren haben. Die andere wichtige Ursache der Inkontinenz ist eine Überaktivität der Blase mit unwillkürlicher aktiver Entleerung (Dranginkontinenz). Hierfür sind nicht selten Erkrankungen auf neurologischem Gebiet verantwortlich.
Um beide Formen sicher unterscheiden zu können, ist eine urodynamische Untersuchung notwendig. Wir im Friederikenstift besitzen einen modernen videourodynamischen Messplatz, bei dem während der Untersuchung simultan die Drücke in der Blase und im Bauchraum, die Muskelaktivität des Schließmuskels und die Stärke des Harnstrahles gemessen werden bei gleichzeitiger Möglichkeit, die Form und Aktivität der Blase während der Untersuchung mit einer Röntgen-Duchleuchtung darzustellen. Nicht nur zur Inkontinenzabklärung, sondern auch zur Einstellung komplexerer neurogener Blasenentleerungsstörungen z. B. bei Querschnittslähmung wenden wir unseren urodynamischen Messplatz.
In der operativen Behandlung der Belastungsinkontinenz wenden wir heute, in dem wir die Harnröhre mit „Bändern“ unterstützen, ganz überwiegend Operationsmethoden mit minimaler Belastung, kurzem Krankenhausaufenthalt und sehr hohen Erfolgsraten an. Da viele Patientinnen mit Belastungsinkontinenz gleichzeitig auch andere Senkungsprobleme im Bereich von Scheide und Gebärmutter haben, arbeiten wir in der Diagnostik und Therapie eng mit unseren Kollegen der Frauenklinik zusammen.
Die Behandlung der Dranginkontinenz erfolgt überwiegend medikamentös. Bei Versagen der Medikamente bieten wir im Friederikenstift eine neue Methode an, nämlich die Injektion von Botulinumtoxin. Dieses muskelentspannende Präparat, bekannt aus der ästhetischen Chirurgie zur Behandlung von Hautfältchen, wird über eine Blasenspiegelung in 30 Stellen der Blasenmuskulatur gespritzt und entspannt diese für bis zu 9 Monate. Nicht nur Patienten mit Dranginkontinenz, sondern auch Patienten mit einer Reflexblase nach Querschnittslähmung profitieren von einer solchen Behandlung.
In der Diagnostik und Therapie der einer Inkontinenz zugrunde liegenden neurologischen Störungen kooperieren wir eng mit der Neurologischen und der Neurochirurgischen Klinik unseres Hauses.
Manchmal ergibt sich aus den Untersuchungen auch die Notwendigkeit, die Blase durch Selbstkatheterismus zu entleeren. Um Sie dabei zu unterstützen haben wir im Hause speziell ausgebildete Schwestern, die Sie in die Techniken des Selbstkatheterismus einweisen, mit Ihnen zusammen üben und Sie auch nach der Entlassung aus stationärer Behandlung ambulant weiter betreuen und beraten können. Das gleiche Team von Schwestern berät und unterrichtet Sie auch auf Station und nach der Entlassung in der Wahl und der Anwendung von Inkontinenzhilfsmitteln wie Vorlagen, Windeln oder Kondomurinalen.
Unsere Ausstattung
Urologische Stationen mit 28 Betten, Einbett-, Zweibett- und Dreibettzimmer, z. T. mit eigener Sanitärzone
Urologischer Funktionsbereich
- 4 Sonographiegeräte mit transrektaler Sonographie, Doppler- und farbcodierter Duplexsonographie, Harmonic Imaging sowie 3-D-Sonographie
- transrektale und transperineale Prostatabiopsie inclusive MRT-TRUS-Fusionsbiopsie und c-TRUS-ANNA
- 5-Kanal videourodynamischer Messplatz
- 2 Uroflowmetrieeinrichtungen
- Videoendoskopie mit starrer und flexibler Cystoskopie
- digitale Röntgen-Durchleuchtungsanlage mit Arbeitsplatz zur digitalen Bildbearbeitung und Speicherung (PACS-Workstation)
- Stoßwellenlithotripsie (ESWL) mit sonographischer und radiologischer Ortung
Urologischer OP-Bereich
- Video-Endoskopie
- photodynamische Diagnostik (PDD) und Therapie
- 100-Watt-Holmiumlaser und Morcellator zur Holmium-Laserenukleation der Prostata (HoLEP)
- starre und flexible Ureterorenoskopie incl. Chip-on-the-Tip-Technologie
- perkutane Nephroskopie und Nephrolitholapaxie incl. Mini-PCNL
- ballistische und Ultraschalllithotripsie (Lithoclast ® Master)
- 20-Watt-Holmiumlaser zur Holmium:YAG-Laserlithotripsie
- urologische Laparoskopie
- selbsthaltender Retraktorsystemen (Bookwalter® und Omnitrac®)
- Xenon-Kopflicht
- Lupenbrillen bis 3,5x
- HF-Chirurgie und Harmonic Scalpel
- OP-Mikroskop (in Kooperation mit der Abteilung für Hand- und Plastische Chirurgie)
Prostatazentrum im DIAKOVERE Friederikenstift

Das Prostatazentrum im Friederikenstift stellt sich Ihnen als interdisziplinäres Kompetenzzentrum in Hannover zur bestmöglichen Beratung und Behandlung von Patienten mit Prostatakarzinomerkrankung vor.
Unser Behandlungsangebot umfasst die Prävention, Diagnostik, Therapie, psycho-onkologische Betreuung und Nachsorge. Die gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Urologen und Hausärzten, sichert die ausgezeichnete Qualität der Betreuung nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft.
Die optimale Versorgung und Information aller Patienten liegt uns am Herzen.
Mit jährlich 65.800 Neuerkrankungen und über 12.700 Todesfällen in Deutschland, ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung des Mannes.
Das Ziel Ihrer und unserer diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen ist die Erhaltung der Lebenserwartung und Lebensqualität unserer Patienten.
Gesicherte Qualität der Therapie
Wird das Tumorleiden in einem frühen, organbegrenzten Stadium entdeckt, kann es durch Operation oder Bestrahlung geheilt werden. Sehr frühe und wenig aggressive Formen des Prostatakarzinoms werden heute auch nur im Verlauf beobachtet und erst dann behandelt, wenn Sie wachsen oder aggressiver werden (active surveillance). Wichtig ist bei der Therapie nicht nur die Heilung, sondern auch die Erhaltung der wichtigen Organfunktionen, wie die Kontrolle der Blasenentleerung und die Potenz. Vorsorgeuntersuchungen, welche ab dem 45. Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt werden, sind notwendig, da das Prostatakarzinom im frühen Stadium meist keinerlei Beschwerden macht.
Wenn die Krebserkrankung in andere Organe gestreut hat und keine endgültige Heilung mehr möglich ist (Metastasierung), können durch medikamentöse Behandlung, Chemotherapie oder Bestrahlung sowohl die Lebenserwartung gesteigert, als auch die Beschwerden gelindert werden.
Durch die enge Zusammenarbeit unseres Zentrums mit den niedergelassen Urologen, Ihrem Hausarzt, den spezialisierten Disziplinen der operativen Urologie, Pathologie, Strahlentherapie und Onkologie, entsteht ein auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept, das sich selbstverständlich an den aktuellsten Richtlinien der medizinischen Fachgesellschaften orientiert.
Regelmäßige Konferenzen unter den Disziplinen, Fortbildungsveranstaltungen und Qualitätszirkel garantieren die bestmögliche Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung nach den Maßgaben der Deutschen Krebsgesellschaft.
Kooperationspartner*innen des Prostatazentrums
Strahlentherapie:
Herr Dr. med. W. Harder, Herr Dr. med. M. Bendel
Am Marschstall 14 – 16, 30159 Hannover, Tel. 0511 – 12193-0
Email: info@radiologen-hannover.de
Radiologie:
Prof. Dr. med. Peter Isfort
Tel. 0511-129-0
Email: sekretariat.roe@diakovere.de
Labor:
Dr. ret. nat. S. Bonsack
Tel. 0511-129-0
Sozialdienst:
M. König
Tel. 0511- 129-0
Email: mathias.koenig@diakovere.de
Physikalische Therapie:
C. Matzigkeit
Tel. 0511- 129- 0
Email: claudia.matzigkeit@diakovere.de
Chemotherapie, Internistische Onkologie
Onkologische Gemeinschaftspraxis
Dr. med. I. Zander, Dr. med. E. von der Heyde & Kollegen
Rundestr. 10, 30161 Hannover, Tel. 0511- 31166-0
Email: onkologie-am-raschplatz@gmx.de
Pathologie:
Institut für Pathologie, Neuro- und Molekularpathologie Hannover Zentrum,
Dr. med. M. Hillemanns, Dr. med. B. Richter-Sadocco, Dr. med. H. Schreiber,
Dr. med. W. Beschow, Dr. med. Daniel Belder
Berliner Allee 48, 30175 Hannover,
Tel. 0511 307777,
E-Mail: info@hannover-pathologie.de
Schmerztherapie, Neurochirurgische Gemeinschaftspraxis
Dr. med. M. Winkelmüller
Calenberger Esplanade 1, 30169 Hannover
Tel. 0511 141-44
Email: hannover@praxis-neurochirurgie.de
Klinik am Kurpark Reinhardshausen GmbH
Urologisches Zentrum für Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation
Ziergartenstraße 19, 34537 Bad Wildungen
Tel. 05621 7020
Email: info@klinik-am-kurpark.de
Urologische Praxen, Fachärzte für Urologie:
- Dr. med. A. Glowik, C. Treder-Conrad
Minister-Stüve-Str. 6, 30449 Hannover,
Tel. 0511 442881, E-Mail: praxis@meineurologen.de - Dr. med. P. Flaake,
Ferdinand-Wallbrecht Str. 6–8, 30163 Hannover,
Tel. 0511 3970-8320, E-Mail: info@urologen-hannover.de - Dr. med. A. Hartmann, Dr. med. G. Schiecke, B. Catalyürek
Wehlstr. 33, 29221 Celle,
Tel. 05141 36900, E-Mail: praxis@u-p-c.net - Dr. med. S. Strauch, M. Knackstedt , Dr. med. J. Müller,
Bahnhofstr. 9 A, 30890 Barsinghausen und Barnestr. 42, 31515 Wunstorf,
Tel. 05031 5150333 - T. und S. Arkenstette, Dr. med. A. Khaffaf
Berenbosteler Str. 76b, 30823 Garbsen,
Tel. 05137 75055, info@uro-praxis-garbsen.de - Dr. med. A. Giesler, H. Ische,
Lister Meile 13, 30161 Hannover,
Tel. 0511 325464, info@urologie-hannover-listermeile.de
DIAKOVERE Uhlhorn Hospiz, Sr. G. Kahl, Henriettenweg 3,
30655 Hannover, Tel. 0511 289 4545
www.uhlhorn-hospiz.de
- Prostatakrebs Selbsthilfegruppe Springe, Reinhold Linneweber,
Grasweg 14, Springe, Telefon: (05041) 1007
Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.
Unser Leistungsspektrum im Überblick:
Operative Urologie
- Radikale Prostatektomie mit potenzerhaltender nervschonender OP-Technik
- Resektion der Prostata durch die Harnröhre (TUR-P)
- HoLEP (Holmium-Laser-Enukleation)
- Sonographisch gesteuerte, randomisierte Prostatastanzbiopsie
- Transperineale MRT-TRUS-Fusionsbiopsie
Strahlentherapie
- Externe Strahlentherapie der Prostata und der Lymphabflusswege in IMRT-Technik
- HDR-Afterloading Brachytherapie und externe Bestrahlung
- Bestrahlung von Metastasen
Medikamentöse Therapie
- Ambulante primäre/sekundäre Hormontherapie:
- Androgenentzugsbehandlung
- Antiandrogene Therapie
- Maximale Androgenblockade
- Abirateron- (Zytiga®), Enzalutamid- (Xtandi®) Behandlung und Apalutamid (Erleada®)
- Stationäre/ambulante systemische Chemotherapie
Pathologie
- Feingewebliche mikroskopische Diagnose, einschließlich immunhistochemischer Untersuchungen
- von Prostatabiopsien und Prostatektomiepräparaten
- Intraoperative Schnellschnittuntersuchung
Radiologie
- Computertomographie, Kernspintomographie (MRT), Skelettszintigraphie
Psycho-Onkologie und Seelsorge
- Evangelische und katholische Seelsorge
- Psychoonkologische Betreuung
- Sozialmedizinische Betreuung und Vermittlung von Anschlussheilbehandlungen
Physiotherapie
- Kontinenztraining

Das Team der Urologie
Unser Ärzteteam der Urologischen Klinik im Friederikenstift Hannover vereint langjährige Erfahrung, spezialisiertes Fachwissen und modernste medizinische Standards. Mit einem klaren Fokus auf Ihre Gesundheit und individuellen Bedürfnisse arbeiten wir als kompetente Partner an Ihrer Seite.

Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Conrad
Chefarzt
Kontakt:

PD Dr. Geroge Kedia
Oberarzt

Mohamed Osman
Oberarzt

Dr. med. Diana Adam
Assistenzärztin

Sandra Maryel Cante Trejo
Assistenzärztin

Dr. med. univ. Justus Cladders
Assistenzarzt

Anwar Farhat
Assistenzarzt

Bassem Hamdan
Assistenzarzt

Daniela Valladares
Assistenzärztin
Kontakt und Sprechstunden
Haben Sie allgemeine Fragen zur Urologischen Klinik oder möchten Sie mit einem/einer unserer Mitarbeiter*innen sprechen? Wenden Sie sich gern an das Sekretariat der Klinik:
Sekretariat Priv.-Doz. Dr. Conrad
3. Stock in der Humboldtstraße
DIAKOVERE Friederikenstift
Humboldtstraße 5
30169 Hannover
Telefon (05 11) 129-2341
Telefax (05 11) 129-2406
E-Mail: sekretariat.uro@diakovere.de
Klinik für Urologie
Sekretariat Priv.-Doz. Dr. Conrad
Tel. 05 11 129-2341
Fax 0511 129-2406
Klinik für Urologie
DIAKOVERE Friederikenstift
Humboldtstraße 5
30169 Hannover