Portzentrum der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Der Schwerpunkt unserer Klinik ist endokrinologische und onkologische Chirurgie. Neben Schilddrüseneingriffen werden dabei vor allem onkologische Patient*innen behandelt und dementsprechende Operationen durchgeführt. Das entsprechende Leistungsspektrum können Sie auch auf der Klinikhomepage einsehen.
Im Rahmen der Behandlung onkologischer Patient*innen ist auch die operative Implantation von Portsystemen, bzw. bei Komplikationen oder nach Beendigung der Therapie auch deren Explantation, ein wesentlicher Bestandteil unseres Leistungsspektrums.
Pro Jahr werden in unserer Klinik rund 400 Portimplantationen durchgeführt. Diese Seite soll Ihnen einen Einblick in unser klinikinternes Vorgehen geben sowie weitere Informationen zum Thema Portimplantation bieten.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Felix Brink
Oberarzt
Facharzt für Viszeralchirurgie, Wundexperte, Koordinator Portzentrum
Kontakt:
Was ist ein Port und wofür wird er benötigt?
Die Implantation eines Portsystems kann bei verschiedenen Erkrankungen, bei denen langfristig ein intravenöser Zugang benötigt wird, erforderlich sein. Ein System, das einen kontinuierlichen Zugang ermöglicht, kann hierbei die Lebensqualität für den Patienten/die Patientin entscheidend erhöhen.
Die Gründe für eine Portimplantation können unterschiedlich sein. Allgemein kann ein Portsystem für die Verabreichung von Arzneimitteln (u.a. Chemotherapie), Transfusionen, Ernährung und in Einzelfällen auch Blutentnahmen genutzt werden.
Eine Portimplantation sollte frühestmöglich bei noch gutem Allgemeinzustand erfolgen, wenn auch die Blutgefäße noch in einem guten Zustand sind. Der Port hilft, das Gefäßsystem möglichst gesund zu halten, was für den Krankheitsverlauf und das Wohlbefinden von enormer Wichtigkeit sind.
Die Implantation kann in Lokalanästhesie (Standardverfahren) oder Vollnarkose erfolgen. Es gibt mehrere Zugangsmöglichkeiten, so dass, sollte ein Blutgefäß nicht die erforderliche Qualität aufweisen, auf ein anderes Blutgefäß ausgewichen werden kann.
Die von uns implantierten Ports sind CT geeignet, das heißt, dass diese auch für die Gabe von Kontrastmittel im Rahmen von CT-Untersuchungen zugelassen sind.
Bislang wird bei der Portimplantation immer eine Röntgenaufnahme zur Lagekontrolle angefertigt. In unserer Klinik implantieren wir neuere Portsysteme, die mittels EKG-Kontrolle implantiert werden. Dadurch müssen wir nur in Einzelfällen röntgen, was die Strahlenbelastung senkt.
Unsere Patienten erhalten bei Entlassung einen Portpass, in dem wichtige Informationen für nachbehandelnde Ärzte enthalten sind. Diesen sollte der Patient/die Patientin immer bei sich führen, bzw. sollte dieser als Kopie in der Pflegedokumentation hinterlegt sein.
Auch können Patienten ein Porttagebuch führen, in dem sämtliche wichtigen Portinformationen hinterlegt sind. In dieses wird jede Behandlung mit allen relevanten Informationen eingetragen. Dadurch haben sowohl der Patient/die Patientin als auch die behandelnden Ärzte/Ärztinnen und Pflegekräfte die Möglichkeit zur detaillierten Therapieüberwachung
Informationen für zuweisende Ärzt*innen
Wenn Sie Ihre Patient*in bei uns vorstellen möchten, gelingt dieses in der Regel zeitnah mit einer OP-Terminvergabe innerhalb von 1 Woche, bei dringlicheren Fragestellungen natürlich auch sofort oder innerhalb von Tagen unter untenstehenden Telefonnummern.
Generell ist keine Vorstellung in der Sprechstunde erforderlich. Wir können Ihnen direkt telefonisch bei Anmeldung des Patienten/der Patientin einen OP-Termin sowie einen Termin für die vorstationäre Vorbereitung für die ambulante Portimplantation Ihres Patienten/Ihrer Patientin ermöglichen.
Wir möchten Sie bitten, um Verzögerungen in dem Behandlungsablauf zu vermeiden, ihren Patient*innen bereits sämtliche Unterlagen zum vorstationären Termin mitzugeben.
Das heißt insbesondere
- aktuelle Laborwerte inklusive Gerinnungsdiagnostik
- eine Befundmitteilung
- ergänzende Untersuchungsbefunde (falls vorhanden), wie beispielsweise die histologischen Originalbefunde bei bereits operierten Patient*innen
Bei Patient*innen mit reduziertem Allgemeinzustand oder Patient*innen, die sich in einer häuslichen Unterversorgung befinden, ist die Portimplantation selbstverständlich auch kurzstationär möglich.
Wir implantieren seit Anfang Februar 2014 in unserer Klinik EKG-kontrollierte Portsysteme, so dass wir generell auf intraoperative Röntgenaufnahmen verzichten können. Nur in Einzelfällen wird dies erforderlich sein. Aufgrund dessen können wir die Strahlenbelastung der Patient*innen, die gerade bei wiederholten Staginguntersuchungen hoch ist, senken.
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
wenn Sie sich entscheiden in unserer Klinik einen Port implantieren zu lassen, werden Sie in einem standardisierten Ablauf durch ein engagiertes Team mit großer Erfahrung auf diesem Gebiet betreut. In der Regel kann diese Operation ambulant erfolgen, sollten Sie allerdings aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund von häuslicher Unterversorgung den Eingriff nicht ambulant durchführen lassen können, so ist eine kurzstationäre Aufnahme ohne Probleme möglich.
Bei ambulanten Eingriffen ist es wichtig, dass Sie entweder abgeholt werden können, oder dass jemand zu Hause auf Sie wartet, der dann auch für den restlichen Tag sowie die Nacht durchgehend bei Ihnen zu Hause ist. Am Tag der Operation ist dies aus versicherungstechnischen Gründen erforderlich. Damit einher geht auch, dass Sie an diesem Tag kein Fahrzeug selbständig führen dürfen und nur eingeschränkt geschäftsfähig sind.
Wir implantieren in unserer Klinik seit Februar 2014 EKG-kontrollierte Ports. Das heißt, dass die bislang übliche Röntgenkontrolle während der Operation für Sie wegfällt und wir nur noch in Einzelfällen ein Röntgenbild machen müssen. Dadurch wird die Strahlenbelastung für Sie deutlich gesenkt.
Bitte beachten Sie, dass in unserer Klinik an zwei Standorten - im Friederikenstift und im Henriettenstift operiert wird. Bitte sprechen Sie darüber am vorstationären Tag mit dem Chirurgen/der Chirurgin.
Wir sind jederzeit für Sie da und kümmern uns!
Der vorstationäre Tag
Am vorstationären Tag werden Sie im Ambulanzzentrum betreut. An diesem Tag werden die Vorgespräche zur Operation und zum gewählten Anästhesieverfahren geführt und es erfolgt die Einwilligung zur Operation.
Ebenfalls werden die erforderlichen Voruntersuchungen, wie zum Beispiel eine aktuelle Labordiagnostik inklusive Gerinnungsdiagnostik, sollten Sie diese nicht bereits mitgebracht haben, durchgeführt. Bei Bedarf werden auch weiterführende Untersuchungen, wie zum Beispiel ein EKG oder eine Darstellung der Venen angefertigt.
Dieser Tag ist für Sie in der Regel ambulant, so dass Sie im Anschluss an die Gespräche und Untersuchungen die Klinik wieder verlassen können.
Der OP-Tag
Am Operationstag finden Sie sich Frühmorgens um 06:30 Uhr auf Station ein. Sie müssen bitte nüchtern sein, das heißt, dass Sie nichts gegessen oder getrunken haben. Falls Sie Medikamente nehmen besprechen Sie bitte am vorstationären Tag, ob Sie diese am Operationstag auch nehmen können.
Präoperativ werden Sie von uns im Rahmen der Visite eine Markierung an der betroffenen Seite erhalten.
Die Operation findet in lokaler Betäubung statt. Bei Bedarf ist es auch möglich Ihnen ein Medikament zu geben, dass sie leicht schlafen lässt. Allerdings müssen Sie nach der Operation dann länger auf Station bleiben.
Bislang wurden alle Patienten während der Operation geröntgt um eine Lagekontrolle des Portkatheters durchzuführen. Wir implantieren in unserer Klinik jedoch neuere Portsysteme, die mittels EKG kontrolliert werden. Nur noch in einzelnen Fällen ist eine Röntgenaufnahme erforderlich, so dass Ihre Strahlenblastung sinkt!
Nach der Operation werden Sie direkt wieder in Ihr Zimmer auf Station gebracht und Sie können aufstehen und normal essen und trinken. Je nach Implantationsart (Eröffnung der Vene unter Sicht oder Punktion) müssen Sie unter Umständen noch einmal geröntgt werden. In jedem Fall erfolgt eine postoperative kurze Visite, nach der Sie dann entlassen werden. Sie erhalten von uns einen Portpass, den Sie bitte immer bei sich tragen, sowie den Entlassungsbrief für Ihren Hausarzt oder Onkologen.
Hinweise zur Portbenutzung
Wir empfehlen, den angelegten Verband für ein bis zwei Tage auf der Wunde zu lassen. Danach können Sie diesen selbständig entfernen und duschen. Die Wunde darf zu diesem Zeitpunkt bereits nass werden, ohne dass Sie einen Schaden befürchten müssen. Lediglich Baden, Sauna und Schwimmbad empfehlen wir in den ersten zwei Wochen nach der Operation zu vermeiden. Die Hautfäden lösen sich selbständig auf, so dass auch kein Fadenzug erforderlich ist. Der Port kann ab dem ersten postoperativen Tag benutzt werden.
Port- oder Wundkomplikationen
Bei Rötung, Überwärmung, Schmerzen, ausgeprägter Schwellung lokal oder auch des Armes auf der entsprechenden Seite oder Hämatombildung können Sie sich jederzeit in unserer Not- und Unfallaufnahme vorstellen. Wir können dann direkt die Wunde begutachten, ggf. Blut abnehmen und, falls erforderlich, therapeutische Schritte einleiten.
Sollte der Port einmal nicht mehr funktionieren, d.h. sich nicht anspülen lassen oder auch im Verlauf Schmerzen bereiten, so können Sie sich ebenfalls jederzeit in unserer Not- und Unfallaufnahme vorstellen.
Wir sind jederzeit für Sie da und kümmern uns!
Kontakt & Anfahrt
Portzentrum Hannover
DIAKOVERE Henriettenstift
Marienstraße 72 - 90
30171 Hannover
Tel: 0511 - 289 2101
Fax: 0511 - 289 2022
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Anmeldung zur Portimplantation oder Sprechstunde
Tel: 0511 - 289 2448 oder 0511 - 289 2101
Kontakt
Sekretariat
Tel: 0511 289-2101
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Henriettenstift
