Liebe Patientinnen und Patienten,
herzlich willkommen im zertifizierten Kompetenzzentrum für Adipositas-, metabolische Chirurgie und Wiederherstellungschirurgie.
Das krankhafte Übergewicht (Adipositas) ist heute als chronische Erkrankung anerkannt und in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Die operative Therapie dieser Erkrankung (Adipositaschirurgie) hat sich im Laufe der letzten Jahre etabliert und zeigt vor allem im langfristigen Verlauf gute bzw. bessere Ergebnisse im Vergleich zu konservativen Maßnahmen (Diäten, etc.). Zunehmend wird die Indikation zu adipositaschirurgischen Eingriffen erweitert, wobei vor allem relevante Nebenerkrankungen, wie Diabetes mellitus, arterieller Hypertonus (Bluthochdruck) und weitere entscheidend sind.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinie für Adipositaschirurgie der Fachgesellschaften haben wir unter Beteiligung von Expert*innen aus allen Fachbereichen in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie den Schwerpunkt Adipositaschirurgie und metabolische Chirurgie im DIAKOVERE Henriettenstift gegründet. Durch die Kooperation von spezialisierten Kliniken des DIAKOVERE Henriettenstifts unter Einbindung zahlreicher niedergelassener Kolleginnen und Kollegen aus allen Fachbereichen können wir Ihnen ein auf Sie abgestimmtes Therapiekonzept anbieten.
Die Adipositaschirurgie kann Ihnen somit von der Erstvorstellung über das Antragsverfahren, die operative und nichtoperative Behandlung bis zur Wiederherstellungschirurgie und lebenslangen postoperativen Nachsorge ein komplettes und an den aktuellsten Empfehlungen orientiertes Behandlungskonzept anbieten.
Durch die Kooperation mit unseren Partner*innen können wir Ihnen versichern: Wir kümmern uns – nicht nur um Ihre Erkrankung, sondern auch um Ihre individuelle Lebenssituation.

Nadine Schulze
Oberärztin
Terminvergabe & Informationen
Tel.: 0511 289-2238
(Mo-Fr von 9 bis 13 Uhr)
Terminvergabe Adipositaszentrum

Wir sind zertifiziert
Wir sind zertifiziert von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie
Wir bieten Qualität
Teilnehmende Klinik im Qualitätsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) - Metabolische und bariatrische Erkrankungen
Wir informieren
Wir beantworten Ihre Fragen persönlich in der Sprechstunde oder vorab online in unserem Patientenseminar.
Jeden ersten Dienstag, 17 Uhr via ZOOM.
Die Krankheit Adipositas
Das krankhafte Übergewicht (Adipositas) ist eine chronische Erkrankung. Leider ist das Wissen über diese Krankheit und deren Ursachen in der Bevölkerung und auch unter Ärzt*innen weitesgehend sehr gering. So haben die betroffenen Patient*innen häufig unter starker Stigmatisierung zu leiden. Im "Volksmund" gelten adipöse Patient*innen häufig als faul und undiszipliniert. Die Erkrankung - Adipositas - ist jedoch sehr vielschichtig und deren Genese multifaktoriell.
Dieser Wissensmissstand muss unbedingt verbessert werden. Hier ist die Politik, aber auch wir als Adipositaszentrum gefragt, um für eine bessere Aufklärung zu sorgen.
Der Weg zu Ihrer Operation
Der Weg zu Ihrer „individuellen“ Operation scheint steinig im Dschungel von Ernährungsberatung, Anträgen der Krankenkassen sowie unterschiedlichen Operationsmethoden. Damit Sie sich nicht verloren fühlen kümmern wir uns von Anfang an um Sie und haben das folgende Stufenkonzept als Leitfaden für Sie entwickelt. Am Ende dieses Konzeptes steht die Operation mit der lebenslangen postoperativen Nachsorge.
Die ehrliche und genaue Beantwortung des Fragebogen ist von essentieller Wichtigkeit und bildet die Basis für ein vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis. Durch die Auswertung des Fragebogens ist es uns möglich einen ersten Eindruck von Ihnen und Ihren individuellen Problemen zu erhalten. Beispielsweise kann geklärt werden, ob die Grundvoraussetzungen für einen „adipositaschirurgischen Eingriff“ erfüllt sind, bzw. Kontraindikationen bestehen (s.u.).
Grundsätzliche Voraussetzungen / Einschlusskriterien für adipositaschirurgische Maßnahmen:
- BMI>40 kg/m²
- BMI>35 kg/m² + assoziierte Begleiterkrankung (z.B. Diabetes mellitus Typ 2, art. Hypertonus, etc.)
- Adipositas-verursachende Erkrankungen, wie endokrine Dysfunktionen (z.B. Hypothyreose) und hormonproduzierende Tumoren (z.B. M. Cushing) wurden ausgeschlossen
- Ausschluss von Kontraindikationen (s.u.)
- Ausschöpfung der suffizient durchgeführten konservativen Therapie (MMK)
Kontraindikationen:
- Instabile psychopathologische Zustände, aktive Substanzabhängigkeit und eine unbehandelte Bulimia nervosa werden als Kontraindikationen bewertet.
- Konsumierende Grunderkrankungen, Neoplasien, chronische Erkrankungen wie Leberzirrhose oder andere schwer gesundheitlich einschränkende Erkrankungen, welche sich durch den postoperativen katabolen Stoffwechsel verschlechtern können, erhöhen zweifelsfrei das perioperative Risiko deutlich und sind klare Kontraindikationen.
- Schwangerschaft
Den Fragebögen können Sie hier herunterladen.
(Erstgespräch Dauer 45-60 min / Wir bitten Sie eine Überweisung mitzubringen)
- Ausführliche Anamnese / Kennenlernen
- Körperliche Untersuchung (inkl.: BMI, ggf. Belastungstest)
- Ausführliche Aufklärung über Indikationen und Kontraindikationen adipositaschirurgischer Eingriffe, Aushändigung von Informationsmaterial
- Beschreibung / Erklärung der unterschiedlichen operativen Verfahren (inkl.: EWL, eingriffsspezifische Komplikationen, Morbidität und Mortalität)
- Erläuterung des Antragsverfahrens / Voraussetzungen
Zum Abschluss des Termins werden wir das weitere Vorgehen besprechen:
- Einleitung des multimodalen Therapiekonzepts (MMK / Stufe 3)
- Vereinbarung eines Termins für ein psychologisches Gutachten
- Vereinbarung einer endokrinologischen Untersuchung (extern)
- Vereinbarung einer Wiedervorstellung in der adipositaschirurgischen Sprechstunde in 2-3 Monaten (2. Termin)
Sprechstunde
jeden Donnerstag und Freitag von 8 bis 15 Uhr
Terminvereinbarung
Tel.: 0511 289-2238
Adipositaschirurgie.dkh@diakovere.de
Gerne können Sie im Vorfeld zur Sprechstunde an unserem kostenfreien Patientenseminar teilnehmen
Als zertifiziertes Zentrum für Adipositaschirurgie haben wir uns verpflichtet alle Patient*innen entsprechend der gültigen medizinischen S3-Leitlinien vorzubereiten. Daher ist die Durchführung eines sog. multimodalen Therapiekonzeptes (MMK) in der Regel notwendig.
Das MMK besteht aus 3 Säulen:
Ernährungstherapie:
Eine Ernährungstherapie über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten ist durch einen Ernährungsmediziner und / oder eine anerkannte ernährungstherapeutische Berufsgruppe (z. B. Diätassistenten / Oecotrophologen) bzw. die Betreuung durch eine qualifizierte Einrichtung nachzuweisen, mit Angaben zu Frequenz und stichwortartiger Beschreibung der Art der Intervention. Eine entsprechende Ernährungstherapie im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme ist ebenfalls ausreichend, wenn sie für insgesamt 6 Monate unter Leitung einer ernährungstherapeutischen Berufsgruppe ambulant fortgeführt wird. Eigenständige Therapieversuche (diverse Diäten) oder kommerzielle Angebote (vergleichbar Weight Watchers, Formuladiäten) sind hierfür alleine nicht ausreichend.
Bewegungstherapie:
Hier ist der Nachweis besonders schwierig. Soweit über keine Bewegungstherapie oder Steigerung der Aktivität berichtet wird, ist auf die Mitgliedschaft und Teilnahme in einem Sportverein, Fitnessclub, Volkshochschule, oder vergleichbaren Strukturen (z. B. Wassergymnastik) zu verweisen (Eigenverantwortung gemäß § 1 SGB V). Gibt der Patient eine regelmäßige sportliche Betätigung an, zumindest 2 Stunden / Woche im Sinne von z. B. Walking, Schwimmen oder Radfahren, ist dies grundsätzlich nicht in Zweifel zu ziehen. Bei Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, die mit körperlicher Anstrengung verbunden ist (z. B. Landwirt, Bauarbeiter, Metzger), kann die Bewegungstherapie als erfüllt betrachtet werden.
Verhaltenstherapie als Psychotherapie-Richtlinienverfahren:
Die Umsetzung verhaltensmodifizierender Maßnahmen und die fallspezifische Notwendigkeit und Durchführung einer psychotherapeutischen Verhaltenstherapie wird anhand der "psychiatrischen / psychotherapeutischen Anfrage" geprüft. Im Rahmen dieser Prüfung soll die Notwendigkeit einer psychiatrisch/psychotherapeutischen Behandlung bei Vorliegen einer schweren psychischen Erkrankung und / oder Essstörung (z. B. Bulimia nervosa) evaluiert werden. Wird dieser konservative Baustein fachpsychiatrisch oder fachpsychologisch in der Anfrage begründet eindeutig verneint, ist dies zu akzeptieren. Wenn der Patient laut Anfrage einer Verhaltenstherapie bedarf, so ist diese Therapie gegenüber der operativen Maßnahme vorrangig einzusetzen.
Gemeinsam mit Ihnen und unseren Kooperationspartnern werden wir Ihr persönliches MMK planen. Sinn und Zweck des MMK´s ist vor allem Ihre Motivation unter Beweis zu stellen. Eigeninitiative und Motivation sind nicht nur Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Antragsverfahren, sondern vor allem wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Therapieverlaufs vor und nach der Operation.
Achtung !!!
Ab einem BMI > 50 besteht laut aktueller Leitlinie eine primäre OP-Indikation. Hier kann die Vorbereitung ggf. zeitlich verkürzt werden. Nichtsdestotrotz sind die Grundpfeiler des MMK´s zu absolvieren.

Die Vorlage von diversen Bescheinigungen und Gutachten ist ein elementarer Bestandteil des Antragsverfahrens. Im DIAKOVERE Henriettenstift können wir Ihnen alles aus einer Hand anbieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren internen Kooperationspartner, ist nicht nur eine interdisziplinäre Indikationsstellung, sondern auch eine zeitnahe Begutachtung gewährleistet. Im Allgemeinen können beide Termine koordiniert werden und an einem Tag erfolgen (s.u.).
Psychosomatische Beurteilung (für geplanten bariatrischen Eingriff)
Für einen geplanten bariatrischen Eingriff ist die Vorlage einer psychosomatischen Beurteilung eine der Kernvoraussetzungen. Diese Beurteilung wird durch die Klinik für psychosomatische Medizin des Henriettenstifts (Standort Kirchrode) oder im Haus durch die Psychologin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Layla Mathews erstellt.
Die Beurteilung wird anhand dieser Erhebungen zeitnah erstellt und sowohl dem Überweiser als auch Ihnen per Post zugestellt.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt direkt im Rahmen der adipositaschirurgischen Sprechstunde.
Herzlichen Glückwunsch!
In den letzten Monaten haben Sie bewiesen, dass Sie es ernst meinen. Sie wollen Ihr Leben verändern und haben bis hierhin alles richtig gemacht.
Liegen alle Unterlagen vor?
Notwendige Unterlagen:
- Endokrinologisches Gutachten
- Psychosomatisches Gutachten
Ziel ist, spezifische psychische Konstellationen zu identifizieren, die einen postoperativen Therapieerfolg negativ beeinflussen könnten (z.B. Binge Eating, psychische Stressoren, soziales Umfeld, etc.) - Bescheinigung über die erfolgte Ernährungsberatung
- Ergänzende Unterlagen
- Berichte über durchgeführten Reha-Maßnahmen
- aktuelles Pflegegutachten bei Pflegebedürftigkeit
- Weitere ärztliche Stellungnahmen zu Begleiterkrankungen (z.B. vom Hausarzt)
- Bescheinigungen über die Teilnahme an Programmen, Selbsthilfegruppen
- Ernährungsprotokoll / -tagebuch (über vier Wochen)
- Bewegungsprotokolle (der letzten sechs Monate)
Wie geht es weiter?
Im Laufe der letzten Termine haben wir uns schon mehrfach über die Operation bzw. die verschiedenen Verfahren unterhalten. Gemeinsam mit Ihnen haben wir das für Sie optimale Verfahren gewählt.
Nun wird es Zeit die letzten Operationsvorbereitungen zu treffen!
Wir vereinbaren mit Ihnen einen vorstationären Aufnahmetermin.
Im Rahmen der Aufnahme werden folgende vorbereitende Maßnahmen getroffen:
- Blutabnahme
- erneute chirurgische Aufklärung
- anästhesiologische Aufklärung (Narkoseaufklärung)
- ggf. Lungenröntgen, EKG, Lungenfunktion
Die Operation sowie der gesamte Krankenhausaufenthalt findet in einem standardisierten Rahmen statt. In der Regel beläuft sich der stationäre Krankenhausaufenthalt auf 4 bis 5 Tage.
Aufnahmetag / vorstationäre Aufnahme:
OP-Tag:
Endlich ist es soweit und die Operation findet statt. Direkt nach der Operation werden Ihre Angehörigen von uns über den OP-Ablauf informiert (wenn gewünscht). Bereits am Tag der Operation sollten Sie kleine Schlücke Wasser zu sich nehmen und mit Hilfe ein paar Schritte gehen.
Denken Sie dran, ab jetzt ist Ihre Mithilfe gefragt, die Operation ist nur der erste Schritt!!!
1. Tag nach der Operation:
Sie werden ausführlich über die Operation und das weitere Vorgehen informieren. Ebenfalls werden Sie ernährungstherapeutisch beraten und mit Ihnen der Kostaufbau besprochen. Bitte versuchen Sie sich eigenständig zu versorgen (soweit es geht). Keine Angst vor Schmerzen. In unserem Krankenhaus gibt es einen zertifizierten Akuschmerzdienst, hier werden Sie durch spezielle Schmerzpflegekräfte (Pain-nurses) betreut.
2.-4. Tag nach der Operation:
In der Regel werden 2-mal visitiert und mehrfach über das weitere Prozedere informiert. Blutabnahmen und körperliche Untersuchungen werden regelmäßig durchgeführt. Es erfolgt ein langsamer Kostaufbau.
3-5. Tag nach der Operation (Entlassungstag):
Bei einem unkomplizierten Verlauf können Sie heute entlassen werden. Es ist Ihnen erlaubt, breiige Kost zu sich zunehmen. Wir führen ein ausführliches Entlassungsgespräch und terminieren den ersten Nachsorgetermin.
(CAVE: Die o.g. Angaben entsprechen dem Optimalverlauf)
Viel Glück in Ihrem neuen Leben!
Der Anfang ist gemacht. Der kommende Weg ist jedoch noch lang.
Ihre Operation war erfolgreich, Sie sind bereits entlassen worden.
Kein Angst. Wir lassen Sie auch nach der Operation nicht alleine!!!
Eine gute und regelmäßige Nachsorge ist essentieller Baustein des Behandlungskonzepts. Bereits innerhalb der ersten 2 Wochen nach der Entlassung sollten Sie sich bei Ihrem/Ihrer vorbehandelnden Ernährungsmediziner /-in bzw. Ökotrophologen/-in vorstellen und eine langfristige Betreuung vereinbaren.
Die chirurgische Nachsorge:
- Termin: 4 Wochen postoperativ (bei Bedarf)
- Termin: 3 Monate (ärztliche Sprechstunde)
- Termin: 6 Monate (bei Bedarf)
- Termin: 12 Monate (ärztliche Sprechstunde)
- Termin: 2 Jahren
weitere Termine jährlich oder jederzeit bei Beschwerden
Erinnerung:
Die Operation ist nur der erste Schritt. Ab jetzt stehen Sie in der Verantwortung. Ihre Motivation und Ihr Engagement sind der Garant für ein gutes Ergebnis. Freuen Sie sich auf den Weg, der vor Ihnen liegt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Ihr Adipositas-TEAM im Henriettenstift
Operationsverfahren in der Adipositaschirurgie

Alle Operationen werden in sog. Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt.
Die Auswahl des richtigen Operationsverfahrens ist von immenser Wichtigkeit für das Erreichen eines optimalen Ergebnisses und erfolgt anhängig von vielen individuellen Faktoren. In mehrfachen Gesprächen (Sprechstunde) werden wir gemeinsam das für Sie optimale Verfahren herausfinden und die notwendigen Schritte beschließen.
Unsere Operationsverfahren
- Magenbypass
- Schlauchmagen
- Omega-Loop
- SASI (Single Anastomosis Sleeve Ileal Bypass)
- Revisionsoperationen (Umwandlungsoperationen)
Bei dem Magenbypass handelt es sich um ein restriktives sowie malabsortives Operationsverfahren. Zunächst wird der Magen mit Klammernahtgeräten durchtrennt, sodass ein kleiner Restmagen (ähnlich dem Vormagen beim Magenband) entsteht, der ein Volumen von ca. 50 ml hat. Der Dünndarm wird ungefähr 50 cm nach seinem Beginn durchtrennt. Der untere Teil wird mit dem Magen verbunden und transportiert die Nahrung aus dem Restmagen weiter. Der obere Teil wird nach ca. 150-170 cm wieder mit dem übrigen Dünndarm verbunden (Y-Anastomose) und leitet dort verspätet die Verdauungssäfte hinzu.
Vorteile des Magenbypass:
- Schnellere und gute Gewichtsabnahme
- Vom Gewichtsverlust unabhängige schnelle Verbesserung der Stoffwechselsituation, insbesondere bei Diabetes
- „Erleichterung“ der erforderlichen Nahrungsumstellung durch z. B. Dumpingsyndrom (Schwindel, Übelkeit) bei Fehlverhalten (zuckerreiche Nahrung)
Nachteile des Magenbypass:
- Irreversibilität
- Eine lebenslange Substitution ist erforderlich (Vit. B12, Eisen, Eiweiß, Vit. D3, Calcium, ggf. auch andere)
- Dumping (Schwindel, Übelkeit nach hochkalorischer Nahrungsaufnahme)
- Durchfälle (Gallensäuren, Fett)
- Nennenswerte Komplikations- und Sterblichkeitsrate
- Vormagenvergrößerung möglich
- Restmagenspiegelung nicht möglich
- Dauerhafte Veränderung der Bauch-Anatomie
- Ungewisse Resorption von oralen Medikamenten
Der Magenbypass ist das in Deutschland häufigste angewendete Verfahren. Die Wirksamkeit ist durch eine Vielzahl von Studien seit langer Zeit gut belegt.
Bei der Schlauchmagenoperation handelt es sich um ein rein restriktives Verfahren (Begrenzte Nahrungsaufnahme). Mittels einer großen Magensonde (32-44F) wird das verbleibende Magenvolumen, bzw. das Resektionsausmaß bestimmt. Entlang der großen Magenkurvatur wird der Restmagen mit einem Klammernahtgerät abgetrennt. So wird ca. 7/8 des Magens vollständig entfernt.
Vorteile des Schlauchmagens:
- Passageweg der Nahrung unverändert
- Möglicher erster Schritt für eine komplexere OP bei Super-Adipositas (sehr hoher BMI)
- Anfangs Stoffwechselveränderung durch sinkenden Ghrelinspiegel, dadurch weniger Hungergefühl, teilweise schnellere Abnahme
- Technisch einfaches Verfahren
- Kaum Beeinflussung der Resorption von Medikamenten
Nachteile des Schlauchmagens:
- Magenteilentfernung irreversibel
- Komplikationsrate erhöht durch mögliche Nahtundichtigkeit und Blutungen
- Lebenslange Gabe von Vitamin B12 erforderlich
- Restmagen kann durch Überdehnung langfristig wieder größer werden
- Hormonvorteil (Ghrelin) wahrscheinlich nur vorübergehend (1 - 2 Jahre)
- Nicht geeignet für Patienten mit Reflux / Sodbrennen
Der Schlauchmagen wird als Einzelverfahren noch nicht so lange, wie z.B. der Magenbypass, angewendet. Daher sind die Langzeitergebnisse noch nicht vollständig bekannt.
Postbariatische Operationen | Wiederherstellungschirurgie

Sie haben es geschafft. Sie haben ihr Übergewicht deutlich reduziert. Diese Leistung verdient großen Respekt und Anerkennung. Wir hoffen, dass Sie das (aus unserer Sicht) wichtigste Ziel der Gewichtsreduktion - die Steigerung der LEBENSQUALITÄT – bereits erreicht haben und ihr neues Leben in vollen Zügen genießen.
Ein massiver Gewichtsverlust, also eine Gewichtsabnahme von mindestens 10 Prozent des Körpergewichtes in weniger als sechs Monaten, führt häufig zu einer radikalen Veränderung des Körperbildes. Dieser Gewichtsverlust kann durch eine Ernährungsumstellung, gesteigerte sportliche Tätigkeit, bariatrischen Operationen (Magenbypass, Schlauchmagen) oder einer Kombination der genannten Verfahren erreicht werden.
Neben den zahlreichen positiven Auswirkungen (gesünderes Herz-Kreislauf-System, normalisierter Stoffwechsel, besserer Schlaf), führt die rasche Abnahme häufig zu massiven Gewebeüberschüssen. Der Grund hierfür ist meistens der Verlust der Haut- und Gewebeelastizität durch die übermäßige Dehnung der Haut beim Übergewicht.
Diese Überschüsse erstrecken sich vom Hals über Brust, Oberarme, Flanken, Bauch und Rücken bis hin zu den Oberschenkeln. Sie stören den neugewonnen bewegungsreicheren Alltag, die Arbeit und den Sport - nicht nur optisch, sondern auch mit u.a. wiederkehrende Entzündungen in den Hautfalten im Achsel, Brust und Leistenbereich.
Die Operationen, welche diese Probleme adressieren, werden unter dem Begriff der „postbariatrischen Chirurgie“ zusammengefasst und beinhalten Straffungsoperationen der betroffenen Regionen mittels modernster operativer Techniken.
Zu den häufigsten postbariatrischen Eingriffen zählen Bauchdecken-, Rücken-, Brust-, Oberschenkel und Oberarmstraffungen. Selten sind auch Halsstraffungen oder Ganzkörperstraffungen (Bodylifts) möglich. Diese Operationen dauern je nach Befund1,5 bis 5 Stunden. In der Regel ist hierfür ein stationärer Aufenthalt von 2-7 Tagen erforderlich. Postoperativ muss bis zur definitiven Heilung ein Kompressionsmieder für mindestens 6 Wochen getragen werden.
Im interdisziplinären Team gemeinsam mit der Viszeralchirurgie, der Ernährungsmedizin, physikalischen Medizin und der plastischen Chirurgie können wir Ihnen ein ganzheitliches Behandlungskonzept im Henriettenstift anbieten. Hier findet auch die Operation statt.
Diese und alle weiteren möglichen plastischen Operationen (Bruststraffung, Bodylift, Gesäßstraffung, Oberarm- und Oberschenkelstraffung, etc.) nach großer und anhaltender Gewichtsabnahme sind jedoch (ähnlich wie bei der Adipositaschirurgie) keine generelle Leistung der Krankenkassen, sondern immer eine Einzelfallentscheidung. Daher muss ein Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse gestellt werden.
Grundsätzlich gilt, dass eine medizinische Notwendigkeit bestehen muss und eine konservative Therapie nicht erfolgreich war (z.B. die Behandlung durch einen Dermatologen). Psychische Faktoren (wie allgemein angenommen) spielen hier für die Krankenkassen keine Rolle. Weiterhin sollte ihr Gewicht über 6 Monate stabil sein.
Falls Sie über eine plastische/postbariatrische Operation nachdenken, beraten wir Sie diesbezüglich gerne. Vereinbaren Sie einfach einen Termin in unserer Sprechstunde oder sprechen Sie das Thema aktiv bei Ihrem nächsten Nachsorgetermin an.
Ganz nach unserem Motto „Alles aus einer Hand“, kümmern wir uns natürlich auch in dieser Situation um Ihre Bedürfnisse.
Das Team des Adipositaszentrums
In unserem Adipositaszentrum steht Ihnen ein interdisziplinäres Team als Ansprechpartner zur Verfügung.

Anna Izabela Hubrich
Patientenkoordinatorin Adipositaszentrum
Medizinische Fachangestellte, Fachwirtin Sozial- und Gesundheitswesen, Terminvergabe & Antragsverfahren
Kontakt:

Susanne Weiner
Koordinatorin Ernährungsteam Henriettenstift
Diätassistentin, DKLVM DGE, Onkologie, enterale- & parenterale-, allergologische & gastroenterologische Ernährungstherapie VDD
Kontakt:

Verena Westerholz
Diätassistentin
Kontakt:

Christin Middendorf
B.Sc. Ökotrophologin
Kontakt:

Layla Mathew
Psychologische Betreuung
M.Sc. (Psychologie), Psychoonkologie und Adipositas
Kontakt:

Nadine Schulze
Oberärztin
Koordinatorin Adipositaschirurgie, Fachärztin für Viszeralchirurgie, Schwerpunkt spezielle Visceralchirurgie,
Kontakt:

Dr. med. Mayuren Suntharalingam
Facharzt
Facharzt für Viszeralchirurgie, Notfallmedizin, Palliativmedizin, Ernährungsmediziner DAEM/DGEM im Bereich Chirurgie
Kontakt:

Christine Geffcken
Oberärztin
Koordinatorin des Zentrums für endokrine Chirurgie, Fachärztin für Viszeralchirurgie, Schwerpunkt spezielle Viszeralchirurgie
Kontakt:

Sultan Karabulut
Oberärztin
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Zusätzliche Angebote für Patient*innen
Selbsthilfegruppe für Betroffene
Krankhaftes Übergewicht ist in jeder Hinsicht eine belastende Erkrankung. Der Austausch mit Leidensgenossen hilft den Blickwinkel zu verändern.
Angesprochen sind alle, die Lust haben sich auszutauschen und etwas zu verändern. Egal ob mit oder ohne Operation. Vor oder nach der Operation. Die Selbsthilfegruppen sind eine sich selbst verwaltende Gemeinschaft. Das Henriettenstift stellt lediglich die Räume kostenlos zur Verfügung. Eine ärztliche Betreuung ist absichtlich nicht vorgesehen.
SHG Henriettenstift 2
Jeden 2. Mittwoch im Monat von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr
Wo?
DIAKOVERE Henriettenstift, Großer Saal, Eingang über die Rautenstraße oder durch das Mutterhaus)
Ansprechpartner*innen
Fr. Martina Göres, Tel. 0151-51690500, E-Mail: martina.goeres@gmail.com
Hr. Maik Remy, Tel. 0177-2673375, E-Mail: maik.remy@gmx.de
Adipositassportgruppe
Henriette "Fit for change"
Sie haben die Möglichkeit, viermal die Woche mit der Adipositassportgruppe im Henriettenstift Sport zu treiben. Das Angebot richtet sich an alle adipösen Menschen. Egal, ob eine Operation geplant ist oder auch nicht, bzw. vor und nach der Operation. Unter professioneller Anleitung (Trainer von Hannover 96 - Fit & Kids) wird das Training jeweils auf Ihre Leistungsfähigkeit angepasst. Das Sportangebot wird mit der Krankenkasse abgerechnet.
Wann?
- montags (18:00 - 19:00 Uhr)
- dienstags (18:00 - 19:00 Uhr)
- mittwochs (10:00- 11:00 Uhr)
- mittwochs (18:00 - 19:00 Uhr)
Wo?
Turnhalle im DIAKOVERE Henriettenstift (Kellers des Fortbildungszentrums)
Was noch?
Die Teilnahme ist mit einer REHA-Sportverordnung kostenlos (bzw. bei bestehender Hannover 96-Mitgliedschaft)
Weitere Informationen und Anmeldung zur kostenlosen Probestunde:
Telefon: 0511 96 900 900
E-Mail: fitundkids@hannover96.de
sowie über unsere Klinik unter 0511 289-2448 oder -2238
Kooperationspartner
MVZ für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie
Theaterstraße 15
30159 Hannover
Telefon 0511 54 35 49-50
Fax 0511 54 35 49 59
www.amedes-experts-hannover.de
Diabetes Kröpcke
Dres. Malcharzik, Plaumann, Dante-Latoossek
Rathenaustraße 16
30159 Hannover
Telefon 0511 36 39 76
Fax. 0511 30 47 93
www.diabetes-kroepcke.de
Ernährungsberatung
Netzwerk zertifizierter Diplom-Ökotrophologinnen
Hannover 96 fit & kids
Telefon 0511 96 900 900
fitundkids@hannover96.de
www.hannover96.de/fitundkids
Das DIAKOVERE Henriettenstift ist Teil des Kompetenznetzwerkes Adipositas Hannover
Das Kompetenznetzwerk Adipositas Hannover, ist ein Zusammenschluss der zertifizierten Adipositaszentren Hannovers sowie deren Kooperationspartner. Vorrangiges Ziel dieses Netzwerkes ist es die gesellschaftliche Akzeptanz der chronischen Erkrankung Adipositas zu steigern und nachhaltig die Versorgungsqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten zu verbessern. Hierbei soll ein gemeinsames Auftreten der Zentren den Kostenträgern signalisieren, dass die medizinische Kompetenz und somit auch die Entscheidung über die Behandlung der Patientinnen und Patienten auf Seiten der Zentren liegt. Als zertifiziertes Zentrum verpflichten sich die Kliniken die gültigen medizinischen Leitlinien zur Behandlung des krankhaften Übergewichtes einzuhalten. Ein stetiger interkollegialer Austausch garantiert die notwendige Transparenz.
Gemeinsam mit folgenden Kliniken in Hannover bilden wir das Kompetenznetzwerk zertifizierter Adipositaszentren in Hannover:
- DRK Clementinenhaus
- KRH Nordstadt
Veranstaltungen und Patientenseminare
Das krankhafte Übergewicht (Adipositas) ist heute als chronische Erkrankung anerkannt und in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Die betroffenen Patientinnen und Patienten leiden nicht nur an den körperlichen Folgen des Übergewichts sondern vor allem unter einer immensen psychischen Belastung. Hierdurch resultiert eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität sowie eine verminderte Lebenserwartung.
Die operative Therapie dieser Erkrankung (Adipositaschirurgie) hat sich im Laufe der letzten Jahre etabliert und zeigt vor allem im langfristigen Verlauf gute bzw. bessere Ergebnisse im Vergleich zu konservativen Maßnahmen (Diäten, etc.).
- Sie sind Betroffene/Betroffener?
- Einer Ihrer Angehörigen leidet unter extremem Übergewicht?
- Sie sind interessiert an aktuellen medizinischen Therapien?
Dann möchten wir Sie herzlich zu unserem Patientenseminar einladen. Wir informieren Sie über die Krankheit Adipositas sowie die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Operation.
Unsere Informationsveranstaltungen finden online via ZOOM statt. Bitte melden Sie sich vorab an. Bitte beachten Sie, dass Anmeldungen nach 14 Uhr am Veranstaltungstag aus organisatorischen Gründen ggf. nicht mehr berücksichtigt werden können.
Online-Patientenseminar Adipositaschirurgie
Kontakt und Anfahrt
Adipositassprechstunde donnerstags und freitags von 8 bis 15 Uhr
Tel.: 0511 289-2238 (Mo-Fr von 9 bis 13 Uhr) oder 0511 289-2448 (Ambulanzzentrum)
Anfahrt
DIAKOVERE Henriettenstift
Marienstraße 72-90
30171 Hannover
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahn/Stadtbahnlinien 4, 5, 6 und 11, Buslinie 121, Haltestelle Marienstraße
Mit dem Auto:
Parkplatz Sallstraße/Ecke Kortumstraße (kostenpflichtig)
DIAKOVERE Henriettenstift
Marienstraße 72-90
30171 Hannover