Multimodale Schmerztherapie

Im DIAKOVERE Annastift in Hannover-Kleefeld bieten die stationäre Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen in einem multimodalen und integrativen Umfeld an. Unser Behandlungsschwerpunkt liegt dabei auf der Therapie chronischer oder chronisch wiederkehrenden Schmerzerkrankungen des Bewegungsapparates.

Kontakt und Terminvergabe:

Anmeldung/Terminvergabe:
Tel. 0511 5354-702

Montag bis Donnerstag von 8.30-13.00 Uhr

z.Hd. Frau Dr. med. Friederike Schulz

Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) Annastift

Bitte lesen Sie auch unser Informationsblatt

Gerne senden wir Ihnen auch eine größere Anzahl von Flyern für Ihre Patient*innen zu. In diesem Fall übersenden Sie uns bitte die gewünschte Anzahl im Vorwege an imst.dka@diakovere.de.

Über chronische Schmerzen

Unter chronischen Schmerzerkrankungen versteht man im Allgemeinen Schmerzen, die über mehr als 3-6 Monate anhalten. Chronische Schmerzen unterscheiden sich dabei nicht nur in ihrer Zeitspanne von Akutschmerzen. Während der Akutschmerz eine lebenswichtige Signalwirkung hat, die uns hilft uns aus Gefahrensituationen zu entfernen, hat der chronische Schmerz seine Signalwirkung verloren. Er entwickelt sich zu einem eigenständigen Krankheitsbild. Folgende Punkte können auf eine fortschreitende Schmerzchronifizierung hinweisen:

  • Veränderungen des Sozial- und Arbeitslebens
  • deutlichen Veränderung der Stimmungslage
  • länger als 8 Wochen anhaltende erfolglose Behandlung der Schmerzen
  • Unwirksamkeit von Medikamenten
  • Ausbreitung der Schmerzen in andere Körperregionen

Der chronische Schmerz nimmt so Einfluss auf alle Lebensbereiche. Oft wird chronischen Schmerzpatient*innen geraten sich zu schonen und körperliche Aktivität nur mit großer Vorsicht auszuführen. Viele verlieren darüber gewissermaßen die Fähigkeit, die Intensität der Belastung einzuschätzen, die Ihnen gut tut. Durch die Vermeidung von körperlicher Aktivität kommt es aber nicht etwa zu einer Schmerzlinderung, sondern vielmehr zu einer langfristigen Zunahme der Schmerzen und Begünstigung der Schmerzchronifizierung.

Zielsetzung der Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie (IMST)

In der IMST geht es daher darum, Ihre Wahrnehmung dafür zu schärfen, was Ihnen wirklich und langfristig gut tut. Unser Ziel ist es mit Ihnen zusammen den Teufelskreis der Schmerzchronifizierung zu durchbrechen und Ihnen trotz der Schmerzen wieder mehr Aktivität und Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu ermöglichen.

Im Vordergrund steht dabei die richtige Art und Dosis der Belastung für Sie persönlich zu finden und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktivität und Entspannung zu erreichen. Hierbei kommt auch der Vermittlung von Entspannungs- und Achtsamkeitsbasierten Verfahren eine große Bedeutung zu, denn auch Entspannung muss meist erlernt werden.

Ein weiterer wichtiger Baustein der IMST ist die psychosomatische Behandlung, da chronische Schmerzen zum einen selbst psychischen Stress und depressive Stimmungslagen hervorrufen, zum anderen können aber auch psychische Faktoren den Schmerz aufrecht erhalten und verstärken. Durch psychosomatische Einzel- und Gruppentherapie, sowie das Schmerzbewältigungstraining  können diese Effekte vermindert oder sogar aufgehoben werden.

Auch Medikamente und Spritzen können auf dem Weg zu einem guten Umgang mit dem Schmerz helfen, sie sind aber oftmals in ihrer Wirkung nicht ausreichend und können eher als Brücke zur körperlich übenden Therapie gesehen werden, da sie diese oft erst möglich machen.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor Ihrer Therapie ist Ihre aktive Mitarbeit. Durch die Entwicklung eigener Strategien im Umgang mit Ihrem Schmerz und das Erlernen eines achtsamen Umgangs mit sich selbst können Sie den Einfluss, den der Schmerz auf Ihr Leben nimmt, Schritt für Schritt reduzieren und so mehr Raum schaffen für Freude und Erfüllung im Sozial- und Berufsleben.

Warum darf der Schmerz nie das letzte Wort haben?

Im Gespräch mit Dr. med. Friederike Schulz, Leitung Interdisziplinäre multimodale Schmerzmedizin im DIAKOVERE Annastift.

Aufnahme

Damit Sie Ihren Weg zu uns in die IMST einfach und gut finden, haben wir die einzelnen Schritte für Sie zusammengefasst:

Vor dem Termin in unserer prästationären Sprechstunde benötigen wir  möglichst genaue Informationen über Ihre Krankengeschichte, um Ihnen eine individuelle Beratung und Behandlung anbieten zu können. Hierfür erhalten Sie standardisierte Fragebögen, die sich neben den Schmerzen auch mit Ihrer Lebens- und Arbeitssituation sowie mit Ihrer seelischen Situation befasst. Durch die Auswertung der Fragebögen können wir uns ein erstes Bild von Ihrer Beschwerdesymptomatik machen.

Die Fragebögen können Sie unter der Telefonnummer 0511-5354-702 (Montag bis Donnerstag von 8.30-13.00 Uhr) oder unter der E-Mail-Adresse imst.dka@diakovere.de  anfordern.

Die ausgefüllten Fragebögen schicken Sie bitte anschließend  zusammen mit Ihren relevanten Vorbefunden an folgende Adresse 

DIAKOVERE Annastift
Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie
z.Hd. Frau Dr. med. Friederike Schulz
Anna-von-Borries-Straße 1−7
30625 Hannover

Nach Eingang Ihrer Unterlagen werden wir uns zeitnah, spätestens binnen einer Woche, mit Ihnen zur Vereinbarung eines Termins in unserer prästationären Sprechstunde in Verbindung setzen. Sollte aus Sicht Ihrer vorbehandelnden Ärzte eine zeitnahe stationäre Aufnahme erforderlich sein, so kann auch eine telefonische Anmeldung über unser Sekretariat unter 0511 5354-702 (Montag bis Donnerstag von 8.30-13.00 Uhr) erfolgen.

Bitte bringen Sie zu diesem Termin einen Verordnung zur stationären Krankenhausbehandlung (Einweisungsschein) und Ihre Krankenkassenkarte mit.

Sollten Sie den Termin nicht wahrnehmen können, so bitten wir Sie, den Termin möglichst frühzeitig telefonisch unter der Tel. 0511 5354-702 (Montag bis Donnerstag von 8.30-13.00 Uhr) abzusagen.

Neben dem persönlichen Kennenlernen geht es in diesem Termin darum Ihre Schmerz-Vorgeschichte zu erfassen und eine ausführliche Untersuchung durchzuführen. Der Termin nimmt etwa 2 Stunden in Anspruch. Es erfolgt sowohl ein schmerztherapeutisches als auch ein psychosomatisches Gespräch. Nach Bedarf werden auch weitere Disziplinen (z.B. Physio- und Ergotherapie, sowie pflegerische Schmerzexpert*Innen) mit in den prästationären Termin einbezogen. Anschließend wird entschieden, ob eine stationäre Aufnahme für Sie in Betracht kommt.

Unser Sekretariat wird sich im Anschluss mit Ihnen in Verbindung setzen und mit Ihnen den Termin zur stationären Aufnahme vereinbaren.

Zur stationären Aufnahme bringen Sie bitte Ihre Krankenkassenkarte mit. Zudem benötigen Sie zusätzlich zu Ihrer normalen Kleidung und Dingen des täglichen Gebrauchs:

  • Bequeme Bekleidung für Sport- und Entspannungseinheiten
  • Wetterfeste Kleidung
  • Sportschuhe für drinnen und draußen
  • 2 Paar Wollsocken
  • Hausschuhe
  • Wolldecke
  • Aktuellen Medikationsplan
  • Ggf. Medikamente, sofern dies prästationär mit Ihnen vereinbart wurde

Während Ihrer Zeit in der IMST werden Sie viele verschiedene therapeutische Ansätze kennen lernen.  Ziel ist, dass Sie in dieser Zeit  die Therapieformen finden, die Ihnen den Umgang mit Ihren Schmerzen erleichtern können und dadurch den Einfluss des Schmerzes auf Ihr Leben reduzieren. Wir bieten Ihnen hierzu folgende Therapieoptionen an:

  • Physio- und Ergotherapie
  • Sport- und Bewegungstherapie
  • Psychosomatische Einzel- und Gruppentherapie
  • Schmerzbewältigungstraining
  • Entspannungsverfahren
  • Medikamentöse Schmerztherapie
  • Patientenschulungen
  • Hilfsmittelversorgung
  • Physikalische Therapie, wie zum Beispiel Wärme- und Kälteanwendungen oder Transkutane Elektrische Nerven Stimulationstherapie (TENS-Therapie)
  • Achtsamkeitsbasierte Verfahren
  • Yoga und Qigong
  • Kunsttherapie
  • Sozialberatung

Durch Ihre aktive Mitarbeit können Sie maßgeblich zu einem guten Erfolg Ihrer IMST beitragen.

Am Ende Ihres Aufenthalts bei uns erhalten Sie einen ausführlichen Brief, der Empfehlungen zur Weiterführung der Therapie im ambulanten Bereich enthält. So können Sie Ihre Therapieerfolge nach der Entlassung weiter ausbauen.

Chronische Schmerzen zu behandeln ist ein langwieriger Prozess, der nicht nach einem stationären Aufenthalt von 1-3 Wochen abgeschlossen ist. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Ihnen Handwerkzeug mit auf den Weg zu geben, welches Sie benötigen, um Ihr Leiden langfristig zu reduzieren. Hierzu stellen wir Ihnen zum Ende des stationären Aufenthalts Informationen und Übungsanleitungen zur Verfügung, damit Sie auch in Ihrem Alltag eine ausgewogene Balance zwischen Belastung und Entspannung und somit einen langfristigen Weg heraus aus dem Teufelskreis der Schmerzchronifizierung finden können.

FAQ - Die wichtigsten Fragen zur Schmerztherapie im Überblick

Das hängt von der Art Ihrer Schmerzen, von evtl. Begleiterkrankungen und dem vereinbarten Behandlungsziel ab. Durchschnittlich verbringen die Patienten 2 Wochen in unserer stationären IMST. Grundsätzlich sind aber auch kürzere (Minimum 7 Tage) oder längere (Maximum 28 Tage) Aufenthalte möglich.

Im Annastift behandeln wir vornehmlich Schmerzerkrankungen, deren Ursprung in Erkrankungen des Bewegungsapparats und des Nervensystems liegen. Hierzu gehören z.B. Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, chronische Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen, Fibromyalgie, Phantomschmerzen nach Amputationen, Neuropathieschmerzen und Ischämieschmerzen bei pAVK.

Ja, eine medizinisch begründete Schmerztherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In der Regel wird durch die gesetzlichen Krankenversicherungen eine Zuzahlung von 10€ pro Krankenhaustag erhoben. Sollten Sie bei einer privaten Krankenkasse versichert sein, klären Sie die Kostenübernahme bitte im Vorfeld mit Ihrer Krankenversicherung. Lassen Sie sich die Kostenzusage bitte schriftlich geben.

Eine gewisse Mobilität und körperliche Belastbarkeit sind für die Teilnahme an der IMST wichtig. Sind diese nicht gegeben, muss vorab geklärt werden, ob unser Konzept für Sie das Richtige ist. Ggf. kann durch eine Optimierung der medikamentösen Schmerztherapie eine Verbessung der Mobilität herbeigeführt werden.

Unser Konzept ist eine stationäre multimodale Schmerztherapie, bei der Sie die Nächte - auch an Wochenenden und Feiertagen - in jedem Fall bei uns verbringen. Das Wochenende ist Teil Ihrer Therapie. Es dient unter anderem dazu, die gelernten Therapiebausteine eigenständig zu üben und zu vertiefen.

Die Unterbringung erfolgt in der Regel in einem Zwei-Bett-Zimmer auf der Station 1 im DIAKOVERE Annastift. Sofern entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, kann im Einzelfall auch die Unterbringung in einem Ein-Bett-Zimmer möglich sein.

Nach der Entlassung erfolgt die Weiterverordnung der Medikamente und Heilmittel (z.B. Physio- oder/und Ergotherapie) über Ihren behandelnden Arzt. Dies kann z.B. Ihr Hausarzt oder Ihr niedergelassener Schmerztherapeut/Orthopäde sein. Es ist daher sinnvoll, einen Termin direkt im Anschluss an die Entlassung schon im Vorfeld zu vereinbaren.

Informationen für zuweisende Ärzt*innen

Wir freuen uns, Ihren Patientinnen eine Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) im DIAKOVERE Annastift anbieten zu können. Den Patientinnen steht bei uns ein individuelles und integratives Programm aus Gruppen- und Einzeltherapien mit dem Fokus auf aktivierende Therapieverfahren zur Verfügung. Ziel ist es, die Patient*innen darin zu unterstützen, den Teufelskreis der Schmerzchronifizierung zu durchbrechen, um ihnen wieder mehr Aktivität und Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu ermöglichen.

Bei uns kommen folgende Therapieformen zum Einsatz:

  • Physio- und Ergotherapie
  • Sport- und Bewegungstherapie
  • Psychosomatische Einzel- und Gruppentherapie
  • Schmerzbewältigungstraining
  • Entspannungsverfahren
  • Medikamentöse Schmerztherapie
  • Patientenedukation
  • Hilfsmittelversorgung
  • Physikalische Therapie
  • Achtsamkeitsbasierte Verfahren
  • Yoga und Qigong
  • Kunsttherapie
  • Sozialberatung

Um die Aufnahmevoraussetzungen für eine stationäre IMST zu erfüllen, müssen die Patient*innen mindestens drei der fünf untenstehenden Kriterien erfüllen:

  • Manifeste oder drohende Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit und/oder Lebensqualität
  • Versagen einer unimodalen Schmerztherapie, einer operativen Schmerztherapie oder einer Entzugsbehandlung
  • Bestehende(r) Medikamentenabhängigkeit oder -fehlgebrauch
  • Schmerzunterhaltende psychische Begleiterkrankung
  • Gravierende somatische Begleiterkrankung

Die Teilnahme an einer IMST im DIAKOVERE Annastift setzt ein gewisses Maß an Mobilität sowie gute Deutschkenntnisse voraus, da sonst die Teilnahme an physiotherapeutischen und gesprächsbasierten Therapie- und Edukationseinheiten nicht suffizient möglich ist.

Eine relative Kontraindikation zur stationären Schmerztherapie besteht bei allen Patienten mit laufenden Rentenverfahren, laufenden Verschlechterungsanträgen für den Grad der Behinderung und nicht abgeschlossenen Schadensersatzprozessen.

An diesen Standorten ist eine Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie aller chronischen Schmerzerkrankungen für sie da.

Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) Annastift

Anna-von-Borries-Straße 1-7
30625 Hannover-Kleefeld

Interdisziplinäres Schmerzzentrum Friederikenstift

Die Räumlichkeiten des Interdisziplinären Schmerzzentrums befinden sich in der 3. Etage im Ostteil der Klinik

Humboldtstraße 5
30169 Hannover