Am 28. Juni 2014 wurde das Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung als zweites Krankenhaus in Niedersachsen nach Lüneburg als „Singendes Krankenhaus“ zertifiziert. Das war vor zehn Jahren, jetzt feiern wir Geburtstag. Am 15. Juni findet daher um 16 Uhr im Atrium des Henriettenstifts ein kleiner Festakt zum statt, unterstützt und begleitet von Kantorei und Henrilnstrumtal. Es werden Highlights aus den vergangenen zehn Jahren geboten - zum Mitsingen für Jedermann.
Seit seiner Gründung im Jahr 1860 ist die Henriettenstiftung bekannt für ihre musikalischen Aktivitäten. Vom Kurrendesingen im Krankenhaus über Gottesdienste und Andachten bis hin zu Tagen der Spiritualität mit Taizé-Gesängen und heilsamen Liedern – Musik ist ein fester Bestandteil des Lebens in der Stiftung. Chöre, Kammermusikensembles und weitere musikalische Gruppen prägen das kulturelle Angebot.
Mit der Zertifizierung als „Singendes Krankenhaus“ im Jahr 2014 wurden spezielle Singangebote eingeführt. Diese basieren auf dem Liedgut von Katharina und Wolfgang Bossinger, das durch kurze, einprägsame und leicht singbare Texte charakterisiert ist. Dabei werden auch Bewegungselemente integriert, um die Wirkung des Gesangs zu verstärken.
Besonders in den Anfangsjahren bestand eine enge Kooperation mit der Selbsthilfegruppe „Miteinander stark sein“ der onkologischen Frauenklinik. Derzeit gibt es Singangebote für die Bereiche Psychosomatik, Geriatrie und Frauenklinik, die auch Mitarbeitenden und Angehörigen offenstehen. Seit 2024 besteht zudem eine Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Krebsgesellschaft.
Die Singangebote in der Simeonkirche werden unterschiedlich stark frequentiert, wobei die Teilnehmerzahl pro Termin zwischen 1 und 19 Personen variiert. Monika Buggenthin, eine engagierte Ehrenamtliche im Bereich Kirchenmusik, hat dieses Projekt von Anfang an maßgeblich unterstützt.
Dass Singen glücklich macht, die Gesundheit fördert und Stress abbaut, ist wissenschaftlich erwiesen. Diesen gesundheitlichen Nutzen zu verbreiten, bleibt ein wichtiges Ziel. Anke-Christina Müller und Monika Buggenthin hoffen, dass das Singen als wertvolle Ressource erhalten bleibt und weiterhin aktiv beworben wird.
Kulturelle und musikalische Angebote zum Mitmachen sollen Menschen jeden Alters und Gesundheitszustands zugutekommen und das psychische und körperliche Wohlbefinden fördern. Dies gilt nicht nur für Patienten und Mitarbeitende, sondern auch für Bewohner der Altenzentren, Schüler und Freunde des Hauses.
Seit 30 Jahren sorgt Kantorin Sr. Anke-Christina Müller für ein lebendiges Musikleben in der Henriettenstiftung. Sie war es auch, die die Zertifizierung als „Singendes Krankenhaus“ initiierte. Als Diplom-Musikerin und Chordirektorin ADC sowie zertifizierte Singleiterin seit 2014 bringt sie ihre Expertise und Leidenschaft in dieses Projekt ein.
Die Vision ist ein Gesundheitswesen, in dem die heilsame Kraft des Singens erlebbar gemacht wird. Internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekte untersuchen weiterhin die gesundheitsfördernde Wirkung des Singens, um diese Erkenntnisse weltweit zu verbreiten.